Schulz im Bösen Spiel
Plötzlich klingelte das Telefon. Frau Schrödel zog noch einmal an ihrer Zigarette und rückte diese im Aschenbecher aus. Sie nahm ab. „Wenn sie den Fall Krähe nicht ad acta legen müssen unschuldige leiden“, quäkte eine tiefe Stimme. „Wen haben sie als Geisel?“, fragte Frau Schrödel verdutzt. „Noch niemanden, aber bald!“, antwortete die Stimme und der Hörer wurde in die Gabel geknallt. Frau Schrödel rannte in die Kantine, wo Schulz und Müller gerade ihr Essen holten. „Passt auf, wir sollen den Fall Krähe ad acta legen, bei mir wurde gerade angerufen. Der Anrufer drohte, dass unschuldige Menschen sterben müssten, wenn wir es nicht machen!“, berichtete Frau Schrödel. Schulz ließ vor Schreck fast das Tablett fallen. „Na das machen wir nicht“, protestierte er sofort. „Wir tun nur so“, fügte er mit einem bösen lachen hinzu. Als die Kommissare im Büro saßen rief Schulz bei allen möglichen Zeitungen an und befahl, sie sollen einen bestimmten Text schreiben. Im Text ging es um die Einstellung des Verfahrens gegen Herr und Frau Krähe. Am nächsten Tag klingelte das Telefon. „Hallo Herr Schulz!“, grüßte eine kratzige Stimme. „Sie sind der Auserwählte!“ „Für was denn?“, fragte der Polizeioberrat. „Für das Gewinnspiel!“, kam es zurück. „Wenn sie verlieren stirbt jemand, wenn sie gewinnen nicht!“, krächzte die Stimme. „Da mache ich nicht mit!“, erwiderte Schulz. „na dann kann ich ihn gleich umbringen“, murmelte der Täter. „Nein, ich stimme doch zu!“, schrie Schulz. „OK, ich erkläre dir die Regeln. Und wenn du sie nicht einhältst ist meine Geisel dran! Also, ich werde ihnen jetzt öfters einmal irgendwelche Aufgaben geben. Sie müssen sie ohne fremde Hilfe ausführen und genau das tun, was ICH sage? Und keiner wird irgend etwas über unser kleines Gespräch erfahren! Verstanden?“ „Ja“, antwortete Schulz kurz. Jetzt legte der Anrufer auf. „Scheiße, was mache ich jetzt wohl?“, fragte er sich. Jetzt klingelte das Telefon wieder. „Hier ist wieder ihr Spieler, musste einmal auflegen, nicht dass ich noch geortet werde! Hahahahaha! Also, ich sage ihnen jetzt die erste Anweisung: Sie kennen ja den Hauptbahnhof in Freudenstadt. Am Bahnsteig von Gleis 2 ist eine Telefonzelle. Da rufe ich wieder an. Sie haben 10 Minuten Zeit!“, kam es aus dem Hörer. Schulz rannte in seinen Audi A4, der wieder repariert war und fuhr zum Hauptbahnhof. An der Telefonzelle stand gerade ein alter Mann. Schulz hatte noch ein paar Sekunden Zeit. Er warf den Mann auf die Seite. „Hey, was soll das?“, empörte sich der Mann. „Kripo Freudenstadt, es ist ein Notfall“, erklärte Schulz sofort. Das Telefon klingelte. Schulz nahm ab und bekam wieder einen Befehl: „Merken sie sich diese Stelle. Sie werden es noch brauchen! Also, jetzt fahren sie zur Volksbankfiliale und heben 10 000 Euro ab! Alles in 100 Euro-Scheinen! Wieder 10 Minuten! Danach werden sie zur Telefonzelle im Notzeitweg kommen!“ Schulz fuhr sofort zur Bank und ließ sich das Geld in eine Tüte packen. Dann fuhr er in den Notzeitweg und hörte die Telefonzelle schon klingeln. Er jagte mit dem Geld zur Zelle und hob den Hörer ab. „Ab zum Bahnhof! 10 Minuten!“, krächzte es. Schulz war ganz außer Puste und pfiff mit Vollgas zum Bahnhof an die Telefonzelle. Wieder gab es eine Anweisung: „So, in dem Mülleimer neben ihnen ist eine Flasche Spiritus! Sie legen das Geld auf den Boden, spritzen den Spiritus darauf und zünden es an. Kein Mensch darf auch nur einen Schein anfassen!“ Schulz schüttete das Geld auf den Boden und spritzte den Spiritus darüber. „Hey, was machen sie da?“, fragte ein alter Mann: „Hauen sie ab!“, fauchte Schulz. Er zündete das Geld an. Ein paar Leute kamen auf ihn zu. „Nicht anfassen!“, schrie Schulz, doch die Leute nahmen das Geld mit. Er konnte nicht alle abwehren. Jetzt klingelte das Telefon. Der Täter meldete sich: „Hahahahaha! Schwierig, schwierig Geld anzuzünden, was? Jetzt habe ich das Vergnügen einen Menschen zu töten! Haha!“ „Geben sie mir noch eine Chance!“, schrie Schulz. „Gut, ich bin ja ein lieber Mensch und gebe dir noch eine Chance. In drei Stunden wird eine Bombe detonieren. Finde sie! Wenn du mein Rätsel gelöst hast weißt du wo du suchen musst! Also, diese Tiere werden dir den Ort der Bombe zeigen: Gepard, Rabe, Uhu, Nashorn, Delfin, Storch, Chamäleon, Halsbandzwergfalke, Uhu, Leguan, Elefant. Dann legte der Anrufer auf. Schulz hatte es auswendig gelernt und schrieb sofort alles auf, damit er es nicht mehr vergessen konnte. „Verdammt, ich muss in den Zoo!“, fauchte Schulz. Als er eine Stunde später am Eingang stand verschlug es ihm fast die Sprache. Hunderte von Menschen wollten hinein. „Wenn da etwas explodiert...“, dachte Schulz als ihn sein Handy aus den Gedanken riss. Es war Frau Schrödel. Schulz drückte den grünen Knopf und sprach kurz mit Frau Schrödel. „Schreib dir mal die Tiere Gepard, Rabe, Uhu, Nashorn, Delfin, Storch, Chamäleon, Halsbandzwergfalke, Uhu, Leguan, Elefant auf! Suche einmal, ob du irgend etwas herausfinden kannst“, sagte Schulz. „Erkläre ich dir später“, sagte er eine Weile später. Dann legte er schnell auf und drängelte sich mit vorgehaltenem Dienstausweis hervor. Gerade stand Schulz am Eingang als sein Handy wieder klingelte. Es war Frau Schrödel. „Also, die Tiere sind merkwürdig aneinandergereiht, denn wenn man alle Anfangsbuchstaben zu einem Wort zusammenfügt kommt Grundschule heraus!“, verkündete sie. „Ach du heilige Kackwurst“, fluchte Schulz. „Was ist?“, fragte Frau Schrödel. „Erkläre ich dir später!“, antwortete Schulz und sprang in sein Auto. Jetzt hatte er noch 1 Stunde und 40 Minuten Zeit. Er pfiff zur Grundschule. Mittlerweile waren es 40 Minuten, da Schulz eine lange Strecke zu fahren hatte. Am Ortseingang von Freudenstadt pfiff Schulz um eine Kurve und plötzlich platzte ein reifen. „Ach du heiliges Grünviech!“, schrie Schulz und trat auf die Bremse, die nicht viel brachte. Als er das Auto fast zum Stand gebrachte hatte jagte er es auf den Gehweg. Dann rannte er in Richtung Grundschule. Er hatte keine Zeit mehr, Verstärkung anzufordern, denn bis zur Grundschule war es ein weiter Weg. 10 Minuten hatte er noch Zeit, als er vor dem kleinen Gebäude stand. Er rannte hinein. Ihm kamen einige Schüler entgegen, denen Schulz ausweichen musste. Jetzt ging Schulz noch mal alles durch, was er nur durchgehen konnte. Als er an die Tiere dachte rannte er los. Er fragte den Direktor der Schule, ob irgendwo ein Biologiesaal war. Der Direktor wies ihn zum Klassenzimmer der Klasse 2b, die gerade eine Tierausstellung hatten. Schulz ging auf die Tiere zu. Dann überlegte er. Das Wort „Uhu“ kam zweimal vor. Das könnte ja der Hinweis sein. Schulz schnappte sich den Uhu aus Modelliermasse und tastete ihn ab. Fehlanzeige. Doch dann entdeckte er einen weiteren Uhu. Das, was er schon inspiziert hatte war eine Eule. „Dummer Bernd!“, murmelte Schulz und griff den Uhu. Er war ausgehöhlt. In der Höhle steckte ein Zettel. Darauf stand: Haha...Bombe...Hahahahaha! Es gibt gar keine Bombe, war nur ein Witz! Aber jetzt heißt es: Ab zu deinem eigenen Haus. Um 14:20 Uhr wirst du ankommen. Sonst... . Schulz schaute auf die Uhr. Er rannte los in Richtung Ausgang. Plötzlich stolperte er. Dann polterte er die Treppe hinunter. „Verdammt!“, hörte man ihn fluchen. Als er wieder ganz bei sich war sah er seine Hand bluten. Dann sah er eine Uhr. „Ach du grünes Kackwürstchen“, dachte er, „ich muss aber Gas geben!“ Er rannte zu seinem Haus und war um 14:18 Uhr angekommen. Dann verband er seine Wunde und wartete bis das Telefon klingelte. Es war der Täter. „hallo, kleines Schülzchen, haha! Jetzt kriegst du eine neue Aufgabe!“, krächzte es aus dem Hörer. Der Täter nannte eine Website, auf die Schulz gehen musste. Der Täter spielte offenbar gerne Schach. Denn er forderte Schulz zu einem Duell heraus. Es ging um das Leben der Geisel. Schulz tat, was der Täter verlangte. „Wäre doch jetzt nur Martina hier“, dachte er, denn Frau Schrödel konnte sehr gut Schach spielen. Währenddessen war es ruhig bei Müller und Frau Schrödel. Frau Schrödel rief immer wieder bei Schulz an, doch es war immer belegt, da Schulz während dem Schachspiel mit dem Täter sprach. Frau Schrödel zündete sich eine Zigarette an und nahm gleich einen tiefen Zug. Um 15 Uhr war das Schachspiel beendet. Der Täter hatte gewonnen. Ein lautes Lachen drang aus dem Hörer und man hörte eine Waffe, die geladen wurde. Dann hörte man ein verschmitztes Lachen. Nach einer weile hörte man einen Schuss. Dann wurde der Hörer in die Gabel geknallt. „Kacke!“, schrie Schulz und trat mit voller Wucht gegen den Schreibtisch. Der Flachbildschirm wackelte. Eine Blumenvase, die auf dem Schreibtisch stand fiel auf den Boden. Schulz trat noch härter gegen die Wand, Ein Bild fiel ihm auf den Kopf. „Das ist ja zum Verrücktwerden heut!“, brüllte er. Er rannte die Treppe hinauf schloss sein Fenster und zog seine Boxhandschuhe an. Er brauchte etwas, um seine Wut herauszulassen. Er trat und boxte so gegen den Boxsack, dass der Dübel in der Wand fast schon riss. Nach 20 Minuten war er so müde, dass er auf das Bett flog und einnickte. Der schrille Klingelton seines Handys weckte ihn. Schlechtgelaunt nahm er den Anruf an. Es war Frau Schrödel, die sich erkundigte, ob alles in Ordnung war. Die Laune von Schulz verbesserte sich schlagartig. „Na ja, alles in Ordnung könnte man nicht sagen. Ich bin in der Grundschule die Treppe hinuntergestürzt, habe Schach um das Leben einer Geisel gespielt, habe meinen Autoreifen zerstört, habe eine Blumenvase zerbrochen, ein Urlaubsbild zerstört und hatte keine Gedanken mehr für den Dienst!“, berichtete Schulz. Frau Schrödel fragte besorgt: „Geht es dir gut?“ „Na Ja, geht so, bis auf höllische Kopfschmerzen und Schmerzen an meinem Arm geht es“, antwortete Schulz. Frau Schrödel meinte: „ich werde den Staatsanwalt fragen, ob ich früher gehen darf, damit ich bei dir bin!“ „vielen Dank“, bedankte sich Schulz. 20 Minuten später hörte Schulz, dass die Haustüre aufgeschlossen wurde. Jemand polterte die Treppe herauf und Schulz sah Frau Schrödel neben seinem Bett stehen. „Hast du schon eine Tablette genommen?“, fragte sie. „nein, mir ist gerade so schwindelig, dass ich mich nicht mehr auf den Beinen halten kann“, antwortete Schulz, der fast etwas benebelt klang. Frau Schrödel holte ihm eine Kopfschmerztablette, die Schulz dann sofort nahm. Dann fragte sie: „Das mit dem Schachspiel habe ich nicht richtig verstanden, kannst du das noch einmal genauer erklären?“ Schulz erklärte ihr den gesamten Tagesablauf. Frau Schrödel rief beim Abschleppdienst an und ließ sich das Auto vors Haus bringen. Dann zog sie noch eine Zigarette. Anschließend legte sie sich zu Schulz ins Bett. Um 5 Uhr standen beide auf. Schulz spürte noch einen leichten Schmerz an seinem Kopf aber ihm war nicht mehr schwindelig. Von einem kleinen Kopfschmerz ließ er sich nicht vom Dienst abbringen. Frau Schrödel warf die Trümmer von der Blumenvase in den Mülleimer. Schulz begutachtete das Urlaubsfoto. „Da kann ich leider nicht mehr viel retten“, meinte er. Als er um pünktlich 6 Uhr im Präsidium eintraf wartete der Staatsanwalt bereits. Müller saß neben Herrn Gebauer. Schulz erklärte alles. „Haben sie sich schon Gedanken über das Tatmotiv gemacht, Herr Schulz?“, fragte der Staatsanwalt nach der Erklärung. „Ja, ich denke, es ist ein größenwahnsinniger Spieler, der meint, das Leben eines Menschen ist ein Spiel“, antwortete Schulz. „Wenn ich den kriege...!“, fügte er wütend hinzu. „Was ist dann?“, fragte der Staatsanwalt. „Dann kann er für 10 Jahre ins Gefängnis!“, antwortete Schulz. „Vielleicht sind es auch diese zwei Drogendealer, die uns ärgern wollen“, vermutete Schulz. „Das glaube ich nämlich auch“, fügte der Staatsanwalt hinzu. Frau Schrödel setzte sich an ihren Computer und zog eine Zigarette. Plötzlich sagte sie: „Bernd, komm mal, ich habe eine interessante E-Mail!“ Schulz rannte zu seiner Kollegin und schaute sich die E-Mail an. Sie wurde von jemandem mit dem Decknamen „Dämon“ abgeschickt. „Mein Gott, dieser Name wird so oft von Verbrechern verwendet“, kommentierte Schulz. In der E-Mail stand: Hallo ihr kleinen Kommissare! Danke, dass ihr den Fall ad acta gelegt habt. Gefiel dir mein kleines Spielchen gestern? Hahahahaha! Die Leiche findet ihr am alten Bahnhofsplatz! Frau Schrödel speicherte die E-Mail ab, verabschiedete sich vom Staatsanwalt und zog ihre Jacke an. Die zwei anderen Kollegen kamen mit. Alle drei stiegen ins Auto von Müller. Der Polizeioberrat war mit einem Geländewagen zum Dienst gekommen. Er raste aus der Tiefgarage in Richtung Bahnhofsplatz. Auf dem Bahnhofsplatz angekommen bremste er an und fuhr langsamer. Er erblickte eine Leiche auf dem Gleis. In der Ferne sah man einen Zug kommen. Müller trat auf die Bremse und die Reifen rutschten auf dem Schotter. Schulz sprang aus dem Auto. Frau Schrödel kam nach. Bei Müller klemmte der Sicherheitsgurt, sodass der Kommissar in seinem Sitz blieb und aufgeregt herumzappelte. Er riss immer wieder an dem bescheuerten Sicherheitsgurt, doch dieser gab nicht nach. Plötzlich raste ein schwarzer Opel Kadett auf den Bahnhofsplatz. Aus dem Wagen stiegen zwei maskierte Personen, beide mit einer Waffe in der Hand. Schulz hatte die Leiche mittlerweile erreicht und merkte, dass es eine Puppe war. Gerade als er sich umdrehen wollte spürte er eine Waffe an der Schläfe. Frau Schrödel bekam eine Waffe auf den Kopf gehauen. Müller riss wie verrückt am Sicherheitsgurt, doch dieser ließ den Kommissar nicht frei. Müller duckte sich. Gegen den Sicherheitsgurt konnte er nicht ankommen. Schulz und Frau Schrödel wurden in den Kofferraum des Autos geworfen und die Klappe wurde zugedrückt. Plötzlich zeigte einer der Maskenmänner auf das Auto von Müller. Man hörte ihn rufen: „Da ist noch einer drin!“ Müller setzte sich auf, schloss die Türe und ließ den Motor an. Er sah noch, wie ein Täter sein Handy in die Hand nahm. Der andere rannte auf Müller zu. Nebenbei zog er seine Waffe. Der Polizeioberrat wendete seinen Geländewagen, sodass eine Staubwolke entstand. Dann gab er sofort Vollgas. Immer mehr Staub wurde aufgewirbelt. Müller fuhr davon. Der Täter sah nichts mehr, denn der Staub bedeckte das ganze Sichtfeld. „Scheiße!“, hörte man ihn schreien. Müller fuhr durch eine rote Ampel und kollidierte fast mit einem Tanklastzug. „Glück gehabt“, dachte er. Hinter ihm fuhr ein roter Audi und dahinter ein schwarzer Kadett. „Scheiße, wie konnte er mich noch aufholen?“, fragte sich Müller und presste das Gaspedal weiter. Der Motor heulte laut auf. Die Drehzahl geriet in den roten Bereich. Müller schaltete sofort in den sechsten Gang. Der Motor erholte sich wieder. Der Abstand zu dem schwarzen Kadett wuchs. Plötzlich bog dieser hinter ihm ab. „Wohl doch nicht der gesuchte“, vermutete Müller. Der rote Audi fuhr dich auf. Plötzlich spürte Müller einen Ruck. Der verflixte Audi hatte ihn gerammt. „Verdammt, die haben noch einen Komplizen“, fauchte er, während er stark abbremsen musste. Er lenkte in einen Kreisverkehr. Er fuhr zweimal im Kreis herum und dann fuhr er in Richtung Präsidium. Mittlerweile war er nämlich schon ca. 10 Kilometer vom Präsidium entfernt. Der rote Audi rammte ihn wieder . „Verdammte Kacke!“, murmelte Müller. Er jagte immer weiter auf das Präsidium zu. Der Abstand zu dem roten Audi wuchs. Vor dem Präsidium trat er voll auf die Bremse. Jetzt wollte er seinen Sicherheitsgurt lösen. „Ach du dickes Ei!“, schrie er und schloss die Türe wieder. Die Jagd ging weiter, denn der Sicherheitsgurt klemmte ja. Jetzt fuhr Müller in Richtung Autobahn. Da sah er ein Feuerzeug im geöffneten Handschuhfach liegen. „Damit könnte es vielleicht klappen“, vermutete er. Er wendete scharf, sodass sich der Wagen fast überschlug. Dann fuhr er vors Präsidium und schnappte das Feuerzeug. Er zündete den Sicherheitsgurt an. Als er durchgebrannt war, nahm er eine Flasche Mineralwasser und goss es darüber. Es zischte. Müller lenkte scharf ein. Jetzt war er kurz vor dem Präsidium. Der teil des Sicherheitsgurtes, der vorher klemmte sprang aus der Verankerung und klatschte Müller ins Gesicht. Müller raste auf einen Baum zu. Er trat die Bremse durch und es quietschte sehr laut. Der Audi war nicht mehr zu sehen. Müller rannte ins Büro und trank einen Kaffee. Dann ließ er seinen Kopf auf Hochtouren überlegen: „Also, die zwei Drogendealer waren es nicht, denn die hatten ja keinen Kadett. Oder doch? Na ja, der Fahrer des Audis war wahrscheinlich ein Komplize. Aber warum wollen die Drogendealer den Bernd und die Martina entführen? In der Zeitung las man ja, dass der Fall ad acta war.“ Müller war sich überhaupt nicht klar. Plötzlich klingelte das Handy von ihm. Er nahm den Anruf an. Es war „Dämon“: „Hallo, Herr Müller“, grüßte er mit gespielter Freundlichkeit. „Sie wissen ja, dass ich ihre Kollegen in meiner Gewalt habe“, säuselte er. „Und wir wollen doch nicht, dass der gute alte Dämon ihnen noch etwas tut! Haha! Sie werden genau das tun, was ich ihnen sage!“ Müller willigte ein: „Ich werde alles tun, damit meine Kollegen am Leben bleiben!“ „Das hoffe ich auch!“, kam die Stimme von Dämon zurück, „Du darfst jetzt eine Aufgabe auswählen. Sage G oder B!“ Müller überlegte kurz. „B!“, sagte er entschlossen. „Also gut, ich muss jetzt vorbereiten!“, krächzte er und legte auf. Müller wurde nervös. Lag das an dem Kaffee oder an dem Anruf? Er informierte sich über das Drogendealerpaar. Die beiden waren vorher noch nie auffällig gewesen. Jetzt ging er zu seinem Auto und begutachtete den Sicherheitsgurt. Er schraubte ihn weg. Im Kofferrum hatte er ein paar Ersatzteile, doch leider war kein neuer Gurt dabei. „Mist!“, dachte er. „Wäre ja auch zu einfach gewesen!“ Er montierte einen vom Rücksitz ab und schraubte ihn am Fahrersitz an. Jetzt setzte er sich in das Auto und schanzte über eine kleine Kuppe vor dem Parkhaus. Das lenkte ihn ein bisschen von der Entführung seines Kollegen ab. Danach setzte er sich wieder ins Büro. Mittlerweile suchte er in den Verbrecherakten nach jedem Verbrecher, der einen schwarzen Kadett besaß. Es waren 4 Leute gemeldet. Eine davon war Tanja Krähe. „Endlich ein Treffer“, freute sich Müller. Doch das brachte wenig, denn die Fahndung lief schon lange und es gab noch keine Meldung. Müller dachte an das B. Dämon hatte ja vorher nach G oder B gefragt. Ihm fiel nichts brauchbares ein. „Bambus, Baum, Buch, Berg, Bohne...“, murmelte er. Bei „Bohne“ stockte er. „BOMBE!“, fand er heraus. Er hoffte, dass es nicht stimmte. Plötzlich klingelte das Telefon. Es war Dämon. „Also Herr Müller, ich habe alle 5 Bomben angebracht, die sie jetzt finden du entschärfen müssen“, krächzte er ins Telefon. Müller stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Dämon machte eine kleine Pause. Müller schenkte sich ein Glas Wasser ein und trank es sofort aus. Plötzlich sprach die kratzige Stimme weiter: „Also, Bombe 1 wird in 30 Minuten detonieren. Du musst sie finden. Ich kann es dir nicht verraten aber Hinweise geben kann ich: Hörst du das Wasser plätschern? Bald werden viele Menschen sterben und das Wasser wird zu blutroter Flüssigkeit. Die kleinen Kinder aber auch die großen Erwachsenen, die auf ihren Liegestühlen am Rande liegen. Es wird knallen! Hahahahaha!“ In Müllers Kopf schob sich Gedanke um Gedanke. Dämon legte auf. Müller dachte nicht daran, den Hörer aufzulegen. Er knallte ihn auf den Schreibtisch und nahm seine Waffe. Er rannte zu seinem Geländewagen und donnerte mit quietschenden Reifen los. Seinen Countdownzähler am Handy stellte er auf zwanzig Minuten. Er düste in Richtung Panoramabad. Dort war heute sehr viel los. „Optimaler Platz für eine Bombe“, dachte Müller und trat auf die Bremse. Er steckte seine Waffe in den Halter und rannte ins Schwimmbad. Plötzlich sah er vor sich eine Glastür. Zu spät. Es krachte. 5 Minuten vergingen. Ein bewusstloser Frank Müller lag auf dem Boden. Die Bombe tickte. Der Zeitzünder stand auf 13 Minuten. Müller wachte auf. Ein Mann im roten Kittel stand vor ihm. Es war der Notarzt. „Ich muss eine Bombe entschärfen!“, schrie er und wollte aufstehen und wegrennen. Ein Sanitäter nahm ihn fest. „Sie müssen gar nichts“, erwiderte er. „Sie müssen nur froh sein, dass sie ohne innere Gehirnblutungen davongekommen sind!“ Müller ging das Rätsel noch einmal durch. Wo könnte die Bombe sein? Es war von plätschern die rede. Müller bekam eine Idee. Die Pumpanlage. Er riss sich von dem Sanitäter los und rannte zu der Tür mit dem komischen Aufkleber darauf. Müller sah alles leicht verschwommen. Er achtete gar nicht auf den blauweißen Aufkleber. Er bekam die Türe nicht auf. „Scheiße!“, schrie er. Plötzlich ging die Türe auf. Müller hatte die Scharniere weggerissen. Müller wurde nicht beobachtet. Er trat in den Raum ein und hielt sofort die Luft an. Ein beißender Geruch kam in seine Nase. „Ach du heilige Kackwurst, wo soll man hier nur eine Bombe finden?“, fragte er sich. Er war ganz still. Er hörte das Surren der großen Pumpanlage. Langsam wurde die Luft knapp. Plötzlich hörte er ein Ticken. Er sah in der Ferne ein rotes Licht leuchten. Als er näher kam sah er, dass die Bombe daneben war. Zum Glück hatte der Täter einen Hinweis hinterlassen. Müller wollte gerade den roten Zünder durchreißen, als er keine Luft mehr hatte. Er atmete dreimal ganz tief durch und sofort hustete er laut los. Ihm gelang es gerade noch, den roten Zünder zu ziehen. Danach wurde alles schwarz. Hoffentlich hatte man ihn gesehen. Die Zeit verstrich. Müller wachte im Krankenhaus auf. Er lag mit einer Chlorgasvergiftung auf der Intensivstation. Plötzlich klingelte das Telefon neben ihm. Der Polizeioberrat nahm ab. Es war Dämon: „Da haben deine Kollegen aber Glück gehabt, dass du noch lebst. Sonst wären sie ja sofort tot gewesen. Na ja, irgendwann hängen sowieso alle beide am Galgen! Haha! Also, bei der Bombe Nr. 2, die in 40 Minuten explodiert geht es wieder um Wasser!“ Müller unterbrach den Bombenleger: „Ich liege im Krankenhaus, an mir hängen Schläuche, ich kann nicht raus!“ Der Bombenleger rief nach seinem Komplizen: „Du kannst die zwei Kommissare sofort erhängen! Unser anderer hat keine Lust und keine Zeit mehr!“ Ein bestätigendes „Wird erledigt!“ war zu hören. „Nein!“, schrie Müller. „Habe sie es sich doch anders überlegt?“, fragte Dämon. Müller hörte sich die Hinweise an an: „Ein jeder geht darüber, und auch ein lebensmüder, der wird rot und ist tot!“ Der Dämon legte auf. Müller überlegte. „Es könnte eine Brücke sein, aber welche?“ Dann kam ihm ein Geistesblitz. Vor einem Monat stürzte sich ein Mann in die Tiefen des Neckars. Er war komplett rot angezogen, was damals schon irritierend war. Keiner wusste, warum der Mann gesprungen war. Müller setzte sich in seinen Geländewagen, der hinten ziemlich mitgenommen aussah, da er schon mehrmals gerammt wurde. Jetzt sah Müller die große Eisenbahnbrücke vor sich. „Ach du buntgepunktete Kackwurst, das wird nicht einfach“, maulte er und sah den Plastikzaun neben sich. Er stauchte daran herum, doch der Zaun gab nicht nach. Dann setzte sich Müller wieder ins Auto, stellte Allrad ein und trat voll aufs Gas. Müller raste in den Plastikzaun, der den Schlag sehr gut dämpfte. „Kackwurst!“, schrie Müller. Er sprang aus dem Auto und blickte nur auf den massiven Plastikzaun. Plötzlich hustete er. Er bekam sehr schlecht Luft, denn wegen der Chlorgasvergiftung hatte er schwere Lungenschäden bekommen. Der Polizeioberrat langte in den Kofferraum seines Autos und zog ein Seil mit einem Haken heraus. Dann blickte er auf die Uhr. „8 Minuten“, murmelte er u8nd schwang das Seil in der Luft herum. Mit einem Ruck flog es über den Plastikzaun und verankerte sich im Gras. „Juhuu!“, schrie Müller. Plötzlich fiel ihm auf, dass sich hinter ihm ein Stau gebildet hatte, denn Müller stand direkt auf der Fahrbahn. Erst jetzt hörte er, dass viele Autofahrer verärgert hupten. Müller war das egal. Er zog sich an dem Seil hoch und rannte zur Brücke an der viele Graffitis angesprayt waren. Als er das Graffiti mit der Gasmaske sah durchzuckte ihn ein Blitz der Freude: „Gasmaske – Pumpanlage im Schwimmbad“ Als er näher an die Gasmaske kam sah er, dass das linke Auge ausgehöhlt war. Er griff in die Aushöhlung und erwischte ein kleines gerät. Er hatte noch drei Minuten Zeit also ging er das Rätsel noch einmal durch. Dann durchtrennte er den roten Zünder. Die Zeit an der Bombe blieb stehen. Plötzlich sah er einen schwarzen Schatten hinter sich. Gerade rechtzeitig hechtete er zur Seite. Ein Säbel flatterte an ihm vorbei und schlug in eine alte Eiche ein. Es schwankte hin und her. Müller zog seine Waffe. Er drückte ab, doch nichts passierte. „Mist, kein Magazin!“, fluchte er. Müller schaute sich den Mann genauer an. Er hatte einen schwarzen Umhang mit Kapuze an. Der Mann blickte auf den Boden, sodass man sein Gesicht nicht sehen konnte. Jetzt ging er auf das Säbel zu, dass im Baum steckte. Müller war wie gelähmt. Der schwarze Mann zog wie wild an dem Säbel, doch die Eiche wollte es nicht hergeben. Müller begann zu röcheln. Er bekam fast keine Luft mehr. Jetzt fasste er sich ans Herz und rannte auf den Kapuzenmann zu. Ehe er es bemerkte hatte der Polizeioberrat den Mann schon fest im Polizeigriff. Das Säbel riss aus dem Baum und flog auf den Mann zu. Müller fing es ab und warf es so weit weg, wie er nur konnte. Mit einem Klatschen landete es im Neckar. Jetzt riss der Polizeioberrat dem Säbelschwinger die Kapuze vom Kopf. „Sie habe ich doch schon einmal gesehen!“, stellte er fest, „sie sind der, der bei Frau Krähe im Haus war, als wir es durchsucht haben!“ „Wenn ich ins Gefängnis komme sind deine Kollegen tot!“, schrie der enttarnte Verbrecher. „Schnauze jetzt mal!“, brüllte Müller zurück. Plötzlich löste sich der Freund von Frau Krähe aus dem Polizeigriff und zog ein kleines Gerät aus der Jackentasche. Dann fuhr er eine Antenne aus dem Teil heraus. „Wissen sie was das ist?“, fragte der Mann mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Ich kann es mir denken“, antwortete Müller. „Das ist ein Fernzünder, von mir gebaut! Zündet 10 Kilometer entfernt!“, antwortete Herr Krähe voller Stolz. „Die Bombe befindet sich in dem Raum, in dem deine Kollegen liegen!“, fuhr er fort. Müller stürzte sich auf ihn und entriss ihm den Fernzünder. Das kleine Gerät flog in den Neckar, genau wie das Säbel. „Scheiße!“, schrie Herr Krähe. „Ich werfe sie gleich hinterher!“, fauchte Müller böse. Dann brachte er ihn in sein Auto. „Und sie sagen mir jetzt ganz schnell, wo meine Kollegen sind. „Warum sollte ich?“, fragte der Mann. „Weil ich das sage!“, schrie Müller. „Ich kann auch gleich ein S-E-K holen“, drohte der Polizeioberrat. „Nein, nein, ich verrate es schon“, antwortete Herr Krähe schnell. Er hatte offenbar große Angst vor dem S-E-K. Eine Stunde später stand Müller vor einem Rohbau. Hinter ihm standen acht S-E-K-Einheiten. Jetzt wurde der Rohbau gestürmt. Schulz und Frau Schrödel wurden befreit. „Glück gehabt!“, freute sich Müller. Plötzlich fielen Schüsse. „Das ist der Komplize, der hat ein Maschinengewehr!“, vermutete Frau Schrödel. Kurze Zeit später hinkte eine S-E-K-Einheit aus dem Keller. Hinterher kamen zwei andere, die den Komplizen von Herrn Krähe dabei hatten. „Da haben wir sie ja“, freute sich Müller. Die verwundete S-E-K-Einheit rief einen Notarzt an. Sie wurde offenbar von einer Kugel getroffen. Frau Schrödel sah ziemlich mitgenommen aus. Ihr Haar stand zu Berge und ihre Handgelenke waren blutig, da die Fessel gerieben hatte. Schulz hatte ein rotes Auge. Jetzt ging Müller auf den Mann, dem sein Maschinengewehr abgenommen wurde zu. „Wer sind sie?“, fragte er barsch. „Ich bin Benjamin Blümchen!“, antwortete der Mann witzelnd. „Wer sind sie in Wahrheit?“, fauchte Müller. „Ein großer, sprechender Elefant“, antwortete er. Müller zog seine Waffe und zählte: „Drei...Zwei...Eins....Null“ In diesem Augenblick drückte er ab. „Benjamin Blümchen“ erschrak fast zu Tode. Die Waffe war gar nicht geladen. Müller lachte. „Wie heißen sie?“, fragte er dann. „Ich habe es schon mal gesagt! Benjamin Blümchen!“, brüllte der Mann. Er wurde aufs Präsidium genommen. Schulz und Frau Schrödel nahmen sich eine Woche frei. Müller vernahm den Mann noch eine Weile, bis er endlich herausbekam, dass er Dankwart Bestienfuß hieß. „Sind sie eigentlich der Dämon?“, fragte Müller. „Ja, der bin ich. Höchstpersönlich“, antwortete Herr Bestienfuß arrogant. Müller ärgerte sich nicht, da er das mittlerweile gewohnt war. „Und warum haben sie das ganze Zeug gemacht?“, fragte er. „Na weil ich mich an ihnen rächen wollte! Ich habe sie extra in die Pumpanlage gelockt. Wäre der Notarzt nicht da gewesen wären sie da drin verreckt!“ So ging es immer weiter. Irgendwann wusste Müller alles, was er wissen wollte: Herr Bestienfuß war der Komplize von Herrn Krähe. Er war auch in die Drogengeschäfte verwickelt. Er glaubte der Zeitung nicht, dass der fall ad acta gelegt wurde, was ja auch nicht stimmte. Und er hatte keine Geisel, denn das war ja nur ein blöder Witz. Dann wollte er testen, wie klug Kommissar Schulz ist. Er ließ ihn überall herumrennen. Dann wollte er alle entführen, doch der Anschnallgurt verhinderte das ja. Schulz und Frau Schrödel wurden als Köder benutzt. Im Schwimmbad sollte der Polizeioberrat sterben, doch er konnte dem Tod wieder entkommen. An der Autobahnbrücke war der Täter sauwütend und wollte den Polizeioberrat von hinten erdolchen, doch auch das schaffte er nicht. Und dieser ganze Aufwand für ein paar Jahre Gefängnis, die man wegen Drogendealerei höchstens bekommt. Jetzt hatten Herr Krähe und Herr Bestienfuß eine lebenslange Freiheitsstrafe am Hals. Frau Krähe wurde auch noch geschnappt und das ganze wurde gefeiert. Eines Abends waren Frau Schrödel und Schulz wieder einmal allein im Haus. Alle Rollläden gingen herunter und die Lichter im Haus gingen aus. Im Schlafzimmer erlosch das Licht sehr spät. Wieder konnte keiner in Erfahrung bringen, was im Schlafzimmer getrieben wurde. Der Nachbar von Schulz stand am Schlafzimmerfenster, doch er konnte durch den Rollladen nichts sehen. Gerade riss er den Rollladen nach oben als die Sirene ertönte. Es war die Alarmanlage. Schulz und Frau Schrödel interessierte es gar nicht. Müller reparierte noch sein Auto. Um 2 Uhr morgens war er fertig. „Das war ein anstrengender Fall“, dachte er. Plötzlich klingelte es bei ihm. Er öffnete die Türe und Frau Brenner, seine Freundin kam herein.