Die Verschwörung
Es war Montag und die Kommissare Frank Müller, Bernd Schulz und Martina Schrödel wurden zu einem Tatort gerufen. Dort gab es eine Vergewaltigung. Als die drei Kommissare angekommen waren fanden sie das deprimierte Opfer, das gerade mit dem Polizeipsychologen redete. Die Kommissare befragten die junge Dame namens Eileen Fischer. Der Notarzt stellte nichts schlimmes fest. Frau Fischer wurde auf dem Heimweg von einer Disco zwischen 22 und 1 Uhr vergewaltigt. Um 1 Uhr morgens wurde sie von einem Pendler entdeckt, der gleich die Polizei anrief. Der Notarzt konnte Spuren von Chloroform an der Kleidung von Frau Fischer entdecken. Müller, Schulz und Frau Schrödel bekamen den Fall. Frau Fischer wurde ins Krankenhaus gebracht um Spermaspuren zu sichern. Jetzt hatten die Kommissare die DNA des Täters. Am nächsten Tag vernahmen die Kommissare Frau Fischer genauer. Sie hatte auch schon einen Verdacht. In letzter Zeit wurde sie von einem Stalker verfolgt. Sie kannte ihn nicht. Die Kommissare schlugen vor, die Wohnung der Vergewaltigten mit Kameras auszurüsten. Frau Fischer war darüber sehr dankbar. Alle saßen im Auto von Müller. Müller drehte den Schlüssel um, doch nichts geschah. „Scheiß Batterie“, fluchte er. „Bernd, hast du deinen Audi hier?“ „Nein, ich bin heute mit Martina gefahren“, antwortete Schulz. „Das heißt umsteigen“, kündigte Frau Schrödel an. Dann setzten sich alle vier in den VW Polo von Frau Schrödel und sie fuhr los. Als die vier am Haus von Frau Fischer ankamen stand gerade jemand an der Türe und brach das Schloss auf. „Das ist der Stalker!!!“, schrie Frau Fischer, die ihn schon einmal gesehen hatte. Schulz rannte auf ihn zu. Der Stalker rannte davon: „Stehen bleiben!!!“, brüllte Schulz. Müller und Frau Schrödel untersuchten die Türe. Der Täter hatte offenbar keinen Erfolg, denn das Schloss war nicht offen. Als die drei im Haus waren kam auch Schulz hinzu. „Der ist mit einem Taxi abgehauen!“, berichtete er. Dann fragte Schulz: „Hat einer von euch die Kameras mitgenommen?“ „Nein“, antwortete Müller. Frau Schrödel rannte ins Auto und brachte einen silbernen Koffer mit. „Ich habe ihn nicht vergessen. Ich bin halt eine Frau“, witzelte Frau Schrödel. „Frauen können aber auch nicht alles“, konterte Müller. Frau Schrödel nahm sich ein paar Minikameras aus dem Koffer und gab sie Schulz. Schulz lief in der Wohnung herum und installierte sie in jedem Raum. Frau Schrödel kramte noch einen Rauchmelder mit eingebauter Kamera aus dem Koffer. Dann setzte sie ihn an die Decke des Wohnzimmers. Frau Fischer saß gerade auf dem Sofa und rauchte eine Zigarette. Als die Kommissare alle Kameras installiert hatten waren sie erleichtert, dass sie es in einer halben Stunde geschafft hatten. Frau Fischer war beruhigt und fragte: „Könnt ihr auch noch eine Kamera in den Garten machen? Dort steht der Stalker ab und zu.“ Die Kommissare taten es auch. Dann blieben sie noch eine Weile beim Opfer. „Könnten sie ein Phantombild des Stalkers erstellen?“, fragte Schulz. „Nein, glaube nicht, denn ich habe ihn nur ein paar Sekunden gesehen“, antwortete Frau Fischer. Als die Kommissare alles zusammengepackt hatten setzten sie sich in das Auto von Frau Schrödel. Frau Schrödel zündete sich eine Zigarette an und startete den Wagen. Dann gab sie Gas. Ein komisches Geräusch war zu hören. Das Auto kam auch nicht richtig in Fahrt. „Martina, ich glaube, du hast einen Platten“, vermutete Schulz. Frau Schrödel zog an ihrer Zigarette und stieg aus. „Verdammter Mist“, fluchte sie. Alle vier Reifen waren platt. „Da hat uns dieser Einbrecher doch noch einen Streich gespielt“, ärgerte sich Müller. Die Kommissare riefen im Präsidium an. Kurze Zeit später kamen zwei Polizeiwägen. Eines war ein Kleintransporter und einer ein normaler Streifenwagen. Schulz öffnete den Transporter und holte 4 Reifen heraus. Derjenige, der den Transporter fuhr stieg aus und sagte: „Hier habt ihr den Überwachungswagen. Es ist schon alles eingestellt und ihr könnt Nachtwache halten! Wir lösen euch morgen früh ab!“ Der Fahrer stieg in den Streifenwagen und fuhr davon. Schulz fuhr den Überwachungswagen an den Straßenrand. Frau Schrödel war mit dem Reifenwechsel an ihrem Auto beschäftigt. Müller kontrollierte alle Monitore im Überwachungswagen. Nirgends war etwas auffälliges zu sehen. Dann half er Frau Schrödel. Schulz auch. Der Reifenwechsel war schnell fertig und Frau Schrödel war erleichtert, wieder einen funktionsfähigen Wagen zu haben. Dann schloss sie ihn ab und ging mit den anderen zusammen in den Überwachungswagen. Schulz schaute sich einen der Reifen genauer an. Er wurde mit einem Messer zerstochen. Schulz ließ sich einen Kaffee aus dem Automaten. Frau Schrödel trank auch einen Kaffee. Gerade wollte sie eine Zigarette rauchen als ihr auffiel, dass sie keine mehr hatte. Sie ging zu einem Zigarettenautomaten und holte sich neue. Auf dem Rückweg sah sie einen Mann, der in einer dunklen Hecke versteckt war. Dann stieg sie wieder in den Überwachungswagen und berichtete davon. Schulz blickte auf die Überwachungsmonitore, doch er sah nichts auffälliges. Niemand wollte sich dem Haus von Frau Fischer nähern. Doch plötzlich sah Müller einen Mann, der mit schnellen Schritten auf die Türe zukam. In der Hand hatte er eine Brechstange. Die drei Kommissare sprangen aus dem Überwachungswagen und rannten zur Türe. Doch zu spät. Sie war schon aufgebrochen und laute Schreie drangen aus der Wohnung. Frau Schrödel zog als erste die Waffe. Die anderen dann auch. Im Wohnzimmer stand ein maskierter Mann mit einer Waffe, der Frau Fischer gerade bedrohte. Er warf ihr ein Seil zu „Fessel dich!“, brüllte er. Als sich die Frau gefesselt hatte durchsuchte er das ganze Haus. Als der Mann in einem anderen Raum war sprang Müller zu Frau Fischer und entfesselte sie. Doch plötzlich kam der Täter zurück. „Hände hoch, aber alle beide!“, brüllte der wutentbrannte Maskierte. „Ich knalle euch beide ab!“, schrie er weiter. „Waffe runter!“, brüllte Frau Schrödel, die mit Schulz zusammen auf den Täter losgingen. Es lösten sich drei Schüsse. Alle aus der Waffe des Einbrechers. „Keine falsche Bewegung!“, war zu hören. Jetzt wurden die Kommissare gefesselt. Zum Glück wurde niemand vom Einbrecher getroffen. Eileen Fischer bekam auch wieder Fesseln. „Ihr bleibt alle hier, bis ich diese scheiß Akte habe!“, kündigte der Mann an. „Was meinen sie für eine Akte?“, fragte Frau Schrödel. „Diese dumme Kuh von Frau Fischer hat einen Privatdetektiv beauftragt, sie zu beschützen. Und von diesem Dummkopf wurde der Vergewaltiger erwischt!“, antwortete der Täter. Frau Schrödel war erstaunt darüber, dass er gleich redete. „Und wer ist dieser Vergewaltiger?“, fragte sie. „Ich kenne ihn nicht. Er bezahlt eben gut“, antwortete der Einbrecher. „Bitte legen sie die Waffe weg. Wir können auf dem Präsidium alles besprechen“, beruhigte Frau Schrödel den Mann. Dann warf er die Waffe weg und zog die Maske vom Gesicht. „Das ist nicht der Stalker!“, sagte Frau Fischer. „Das besprechen wir später“, meinte Schulz. Der Täter entfesselte zuerst Frau Schrödel, dann die anderen. „Gehen sie bitte hinten rein“, befahl Frau Schrödel, als die beiden im Auto waren. Schulz stieg auch ein, nur Müller fuhr mit dem Überwachungswagen. „Darf ich neben sie sitzen?“, fragte der Einbrecher. „Sind sie völlig ausgetickt?“, fragte Frau Schrödel barsch. Als sich alle im Präsidium trafen wurde der Einbrecher vernommen. Er schielte immer wieder zu Frau Schrödel. Er handelte anscheinend für einen Auftraggeber. Er gab auch zu, dass er Frau Fischer vergewaltigt hatte. Er bekam für die Vergewaltigung 1000 Euro. Als die Vernehmung vorbei war fragte er höflich: „Dürfte ich Frau Schrödel einmal unter 4 Augen sprechen?“ Frau Schrödel kam auf ihn zu. Die beiden gingen in ein leeres Büro. Der Mann, der übrigens Daniel Crakow hieß machte Frau Schrödel einen Heiratsantrag. Daraufhin holte Frau Schrödel aus und klatschte dem Mann eine Ohrfeige. „Sind sie eigentlich verrückt?! Sie gehören in die Psychiatrie! Vorher erschießen sie mich fast und jetzt wollen sie mit mir ausgehen!“ Dann ließ sie den Mann abführen und kam wieder zurück ins Büro. „Und, was wollte er?“, fragte Schulz. „Mich heiraten“, antwortete Frau Schrödel und alle lachten. Die Kommissare fuhren am Abend wieder zu Frau Fischer. Bisher war ihr der Stalker nicht aufgefallen. Sie wusste aber sicher, dass Herr Crakow nicht der Stalker war. Die Kommissare fuhren dann nach Hause und ein paar Kollegen fuhren mit dem Überwachungswagen wieder vor das Haus von Frau Fischer. Mitten in der Nacht klingelte das Handy von Müller. Müller quälte sich aus dem Bett und nahm den Anruf an: „Hallo, hier ist Frank Müller, Kripo Freudenstadt!“ „hallo, hier ist Schulz. Wir wurden gerade zum Haus von Frau Fischer gerufen. Sie ist tot, der Überwachungswagen fehlt. Komm sofort!“ Die beiden verabschiedeten sich voneinander und Müller setzte sich in seinen Dienstwagen (Audi A4). Er setzte sofort das Blaulicht auf und fuhr mit voller Geschwindigkeit zum Tatort. Alle Fußgänger die den Kommissar sahen stutzten, da er ein enormes Tempo drauf hatte. Müller sah plötzlich den Überwachungswagen vor sich. „Scheiße!“, schrie er noch, doch zu spät. Er krachte frontal in den Transporter. Alles war schwarz. Plötzlich wachte Müller auf. Er wollte sich aufrappeln, doch es schmerzte. Überall piepsten Geräte. „Wo bin ich?“, fragte er laut. „Im Freudenstädter Krankenhaus“, kam ihm eine bekannte Stimme entgegen. Es war Schulz, der gerade neben dem Bett stand. „Du hattest einen schweren Autounfall!“, redete er weiter. „Der Überwachungswagen... er stand direkt vor mir, ich konnte nichts machen“, stotterte der ziemlich verdatterte Müller. Er sah nur noch die Bilder des Unfalls vor sich herumschwirren. Schulz war verdutzt. „Was, du weißt, wo der Überwachungswagen ist? Der ist nämlich spurlos verschwunden“, sagte Frau Schrödel. „Der stand plötzlich vor mir, ich konnte nicht mehr lenken“, brachte Müller heraus. Die Kommissare redeten noch eine Weile, dann fuhren beide ins Präsidium. Frau Schrödel gab eine Fahndung nach dem Überwachungswagen heraus. „Wie konnten die Täter überhaupt in Frau Fischers Wohnung gelangen? Die wurde ja überwacht“, fragte Frau Schrödel. „Wahrscheinlich haben die Täter die Kollegen im Überwachungswagen außer Gefecht gesetzt und dann Frau Fischer getötet. Und es wurde ja auch noch festgestellt, dass Frau Fischer noch einmal vergewaltigt wurde. Und Crakow kann es nicht gewesen sein. Ich glaube da steckt ein großer Hass dahinter“, vermutete Schulz. „ich kann mir nicht erklären, warum der Überwachungswagen weg ist“, sagte Frau Schrödel. „Ich auch nicht so richtig. Ich vermute, die Täter waren gemeinsam in einem Auto gekommen, aber getrennt geflohen. Aber es gibt keinen Beweis dafür“, glaubte Schulz. „Ich hoffe der Frank überlebt das ganze“, hoffte Schulz. „Ich auch“, antwortete Frau Schrödel. Plötzlich hatte sie einen Geistesblitz: „Vielleicht sind die Täter auch gar nicht nach dem Mord geflohen, nein sie wollten mehr. Sie wollten die Notizen des Detektivs finden, dass ihr Komplize nicht entlarvt wird. Die können ja nicht wissen, dass Crakow bereits in der JVA hockt!“ Schulz sagte schnell: „Wenn deine Theorie stimmt ist der Detektiv in Lebensgefahr. Aber wir wissen nicht, wer dieser Detektiv war!“ „Mist, wir müssen sofort zu bei der SpuSi anrufen, vielleicht haben die etwas gefunden“, sagte Frau Schrödel. Sie griff nach dem Telefonhörer und tippte eine Nummer ein. Nach 5 Minuten wussten die Kommissare, dass die Akte noch im Haus von Frau Fischer war. Die beiden fuhren sofort los. Als sie die Türe sahen fiel ihnen das aufgebrochene Polizeisiegel auf. Schulz zog seine Waffe und schlug die Türe ein. Nichts war zu hören. Als die Kommissare das Haus durchsucht hatten und keine Menschenseele zu finden war machten sie sich an die Feinarbeit. Beide trennten sich und suchten nach den Akten des Detektivs. Als sie nach 2 Stunden fertig waren sagten beide das gleiche: „Die Täter haben die Akte garantiert gefunden!“ Als die Kommissare im Präsidium waren druckten sie sich eine Liste mit allen Detektiven der Stadt aus. Alle klapperten sie ab. Beim Detektiv Dietmar Global war niemand zu Hause, bei allen anderen wurden sie nicht fündig. „Dann ist Dietmar Global der Detektiv des Opfers“, schloss Frau Schrödel daraus. Als die Kommissare daraufhin wieder im Präsidium waren lag der Obduktionsbericht auf dem Schreibtisch von Schulz. Er las ihn sich durch, dann las er laut vor. Eileen Fischer wurde erst vergewaltigt, dann erwürgt. Am Hals wurden noch Spuren von Latex gefunden, was darauf hindeutet, dass der Täter Handschuhe anhatte. Frau Schrödel rief bei Privatdetektiv Dietmar Global an, doch keiner ging ans Telefon. „Mist, immer noch nicht da“, fluchte sie. Um Punkt 18 Uhr machten die Kommissare Schluss, denn sie hatten in letzter Zeit sehr wenig Schlaf. Um 20 Uhr lagen Schulz und Frau Schrödel schon nebeneinander im Bett. Am nächsten Morgen konnten die Kommissare ausschlafen, da sie erst um 9 Uhr Dienst hatten. Alle drei waren pünktlich. An der Pforte wurde schon der Spurensicherungsbericht abgegeben. „Die waren aber schnell“, wunderte sich Schulz. Die zwei Kommissare lasen den Bericht gemeinsam durch. Es wurden keine brauchbaren Spuren gefunden. „Also war der Täter sehr klug“, vermutete Schulz. Frau Schrödel rauchte erst einmal eine Zigarette, dann rief sie bei Detektiv Global an. „Der Detektiv ist nicht anwesend“, berichtete Frau Schrödel. „Ich glaube, da stimmt etwas nicht“, witterte Schulz. „Du fährst zum Detektiv und ich halte die Stellung“, sagte Frau Schrödel. Die Eingangstüre zur Detektei stand offen. Schulz ging hinein und rief ein paar mal nach Herrn Global, doch niemand antwortete. Auf einmal stolperte Schulz. Er sah eine Hand vor sich liegen. „Scheiße, Global sieht nicht gut aus“, dachte Schulz. Er fühlte sofort den Puls. Der Detektiv war eindeutig tot. Schulz rief im Präsidium an. Kurze Zeit später war die Spurensicherung im Detektivbüro und der Rechtsmediziner untersuchte die Leiche. „Das Opfer wurde wahrscheinlich erwürgt. Tatzeit dürfte vor ca. 4 Stunden gewesen sein“, berichtete er. Schulz schaute auf die Uhr. Es war mittlerweile 9:40 Uhr. „Der Mord war also um ca. 5:40 Uhr.“, verfasste er. Als der Kommissar wieder im Präsidium war trank Frau Schrödel erst einmal einen Kaffee und zog eine Zigarette. Schulz erstellte gleich Zettel für die Magnetwand und fasste zusammen: „Also die erste Tat war die Vergewaltigung von Frau Fischer!“ Er hängte einen Zettel an die Magnetwand und schrieb mit einem Stift eine 1 daneben. „Dazu haben wir einen Stalker, der das Haus beobachtet.“ Er hängte wieder einen Zettel an die Wand. Dann fasste er weiter zusammen: „In der Nacht erwischen wir einen Einbrecher, der in dich verknallt ist, Martina!“ Frau Schrödel horchte aufmerksam zu. Schulz nahm sich ein Magnet und befestigte einen Zettel mit dem Bild von Herrn Crakow an der Magnetwand. „Gleichzeitig steht Frau Fischers Haus von einem Detektiv unter Beobachtung!“ Schulz hängte ein Bild mit einer Lupe an die Wand, direkt neben das Bild von Frau Fischers Haus. „Eines Nachts, als die Kollegen das Haus bewachen werden sie entführt und Frau Fischer wird umgebracht.“ Schulz machte eine Kunstpause, nachdem er das Bild von der Leiche an die Wand gehängt hatte. Frau Schrödel zog an ihrer Zigarette. „Der Überwachungswagen verschwindet daraufhin spurlos und Frank kracht hinein“, führte Schulz seine Zusammenfassung weiter. Er hängte ein Bild von einem Unfallwagen auf. „Ein paar Tage später finde ich den toten Detektiv“, führte Schulz die Zusammenfassung zum Ende. „Was meinst du, was das Motiv für die Vergewaltigung war?“, fragte Frau Schrödel. „Na ja, ich denke, es war so ein Sexsüchtiger. Frau Fischer sah ja nicht schlecht aus“, vermutete Schulz. „Wie erklärst du dir eigentlich die ganze Sache?“, fragte er seine Kollegin, die an ihrer Zigarette zog, damit sie besser nachdenken konnte. „Ich denke Crakow ist in ein teuflisches Spiel geraten. Sein Auftraggeber, ich denke es ist der Stalker, hat ihn angewiesen, Frau Fischer zu vergewaltigen, deshalb denke ich nicht, dass ein Sexsüchtiger dahinter steckt. Des weiteren denke ich, der Detektiv hat Crakow bei der Sache mit der Vergewaltigung fotografiert. Der Auftraggeber bekam das irgendwie mit und wollte seinen Komplizen vor der Polizei bewahren, deshalb gab er ihm den Tipp, bei Frau Fischer einzubrechen und die Akten zu holen, die sie vom Detektiv bekam. Doch beim ersten Versuch hat er es ja nicht geschafft. In der Nacht, als Crakow es in das Haus von Frau Fischer schaffte, konnte er die Akte nicht finden, da er von uns aufgehalten wurde. Sein Auftraggeber dachte natürlich, dass Crakow ihn verpfeifen wird. Also nahm er die Sache selbst in die Hand. Er ging in der Nacht, als die Kollegen das Haus von Frau Fischer bewachten hin und setzte die Kollegen im Überwachungswagen außer Gefecht. Dann brach er in das Haus von Frau Fischer ein und fragte sie aus, wo die Akten sein sollten. Danach brachte er sie um, nahm sich die Akten und verschwand. Ich vermute, es war nur ein Täter, der dann mit dem Überwachungswagen verschwand. Was er mit unseren Kollegen gemacht hat, weiß keiner, nur er selbst. Plötzlich trifft dieser Typ im Überwachungswagen auf Müller, der mit 180 Sachen in ihn hineinfährt. Wie er dann noch davongekommen ist weiß ich auch nicht. Auf jedem Fall fällt dem Täter jetzt ein, dass der Detektiv auch noch Fotos von der Vergewaltigung haben könnte. Also fuhr er zum Detektiv, bringt ihn um und schnappt sich die Akten. Das erklärt auch, warum der Detektiv nicht ans Telefon ging“, vermutete Frau Schrödel. „Was denkst du, was mit unseren Kollegen passiert ist?“, fragte Schulz. „Ich glaube, die sehen wir nicht wieder“, antwortete Frau Schrödel, während sie ihre Zigarette ausdrückte. Plötzlich klopfte es an der Türe. „Herein!“, schrie Schulz. Eduard Schmelzer, der Gruppenführer einer Spurensicherungsgruppe kam herein und lieferte den Bericht ab. Es war der Bericht aus der Detektei. Jetzt klingelte auch noch das Telefon. Frau Schrödel hechtete zum Hörer und nahm ab. Es war das Krankenhaus. Der Oberarzt sagte: „Guten Tag Frau Schrödel, es geht um ihren Kollegen, Frank Müller. Vor 4 Stunden versagte bei ihm der Kreislauf und er ist jetzt in einem kritischen Zustand und liegt auf der Intensivstation,. Ich kann nicht mehr für das Leben ihres Kollegen garantieren. Eine zweistündige Operation wurde durchgeführt. Ich hoffe, dass wenn er überlebt er keine bleibenden Schäden trägt.“ Frau Schrödel war im ersten Moment geschockt. Sie redete noch eine Weile mit dem Oberarzt. Als sie aufgelegt hatte überbrachte sie Schulz die Botschaft. Schulz war auch geschockt. „Ich hoffe, er kommt durch“, sagte er. Normalerweise hätten die Kommissare ab morgen Urlaub bekommen, doch der schwierige Fall musste gelöst werden. Die Kommissare standen um 5 Uhr auf. Sie frühstückten, zogen sich an und fuhren ins Präsidium. Sie hatten den SpuSibericht gestern vergessen, zu lesen. Auf dem Weg ins Präsidium rauchte Frau Schrödel eine Zigarette. Als die Kommissare an den Schreibtischen saßen schaute sich Schulz den Bericht der SpuSi an. Die Kommissare hatten Glück, dass ein Haar des Täters am Tatort gefunden wurde. Doch die DNA war nicht in der Datenbank. Sicher war, dass das haar nicht zu Herrn Crakow gehörte. Die Kommissare bekamen auch den Obduktionsbericht. Der Detektiv wurde erwürgt. Es wurden noch Hautpartikel des Täters gefunden. Das hieß, dass der Täter unvorsichtig war. Schulz rief noch einmal bei Müller im Krankenhaus an. Der Oberarzt sagte, wenn er die nächsten 24 Stunden heil übersteht ist er außer Lebensgefahr, Schulz und Frau Schrödel hofften, dass Müller es überlebt. Kaum hatte Schulz aufgelegt klingelte schon wieder das Telefon. „Kripo Freudenstadt, Bernd Schulz, was kann ich für sie tun?“, meldete sich Schulz. „Hallo Herr Schulz. Sind sie für die Fahndung nach dem Transporter zuständig?“, fragte eine Frau. „Was meinen sie denn für einen Transporter?“, fragte Schulz. „Na ja, in der Zeitung stand, sie suchen einen braunen Transporter, ihr ähm wie hieß es noch mal? Ach ja: Überwachungswagen“, setzte die Frau ihre Aussage fort. „Wo befindet sich der Wagen denn momentan?“, fragte der überraschte Schulz. „In der Einfahrt meines Nachbarn“, antwortete die Frau. „Wie heißen sie und wo wohnen sie?“, fragte Schulz schnell. „ich heiße Irmgard Schnell und wohne in der Maritastraße 12. Main Nachbar wohnt in Nummer 14“, antwortete die Frau. „Danke für den Hinweis“, bedankte sich Schulz. Maritastraße kam ihm bekannt vor. „Martina, wir müssen sofort in die Maritastraße Nummer 14“, befahl er seiner Kollegin. Er schnappte sich seine Jacke und seine Waffe. Die beiden Kommissare wollten gerade ins Auto einsteigen, als Schulz ein Geistesblitz kam: „Maritastraße 14; da wohnt doch einer der Kollegen, die Frau Fischer bewacht hatten!“ „Mist, ich glaube sie konnten fliehen und in ihrem Haus befindet sich der Täter!“, vermutete Frau Schrödel. Schulz ließ den Motor des Audi A4 an und brauste los. Frau Schrödel öffnete das Fenster und setzte das Blaulicht auf das Dach. Die Sirene heulte und die Kommissare hatten es bald zum Haus des Kollegen geschafft. Frau Schrödel öffnete die Türe mit ihrer EC-Karte. Kurze Zeit später war die Türe offen. Die Kommissare stürmten das Wohnzimmer und trafen auf die zwei Kollegen, die auf Frau Fischer aufpassten. „Wo habt ihr denn den Überwachungswagen her?“, fragte Schulz. „Ich weiß nicht wovon ihr redet“, behauptete Herr Kleber. „Warum steht der dann in eurer Einfahrt?“, fragte Frau Schrödel, die die Situation überblickt hatte. Herr Kleber stand auf und wollte davonrennen, doch Schulz stellte ihm ein Bein. „Aua!“, rief er. „Nicht so laut!“, brüllte Schulz zurück. „Ihr kommt jetzt mit ins Präsidium“, befahl Frau Schrödel. Im Präsidium wurden sie vernommen.
Schulz: Warum steht denn der verschwundene Überwachungswagen in ihrem Hof?
Kleber: Ich weiß von nichts, ich habe ihn dort nicht abgestellt!
Frau Schrödel. Warum haben sie Eileen Fischer nicht beschützt?
Kleber: Och Mensch, Gerald und ich sind eingeschlafen!
Schulz: Dann hat Frau Fischer ihren Tod ihnen zu verdanken!
Schneider: Was wollt ihr jetzt von uns?
Frau Schrödel: Wir wollen wissen, wo die Bänder der Überwachungskameras sind!
Kleber: Die hat der Täter mitgenommen!
Schulz: Wisst ihr, wer der Täter ist?
Schneider: Ich kenne ihn und habe ihn eindeutig erkannt. Er heißt Daniel Crakow!
Frau Schrödel: Sie können aber nicht gut lügen. Crakow war in der JVA als Frau Fischer ermordet wurde!
Kleber: Gerald? Hast du vielleicht etwas mit Frau Fischer zu tun?!
Schneider: Kann man so sagen.
Schulz: Raus mit der Sprache!
Schneider: Also, seit meiner Schulzeit bin ich in Frau Fischer verliebt. Zwei tage lang war ich mit ihr zusammen, dann kam ein anderer, der Frau Fischer nur anschauen musste, damit sie mich fallen ließ. Danach war ich so wütend auf diesen verflixten Mann. Er hieß Dietmar Global. Er wollte in seiner Jugend Detektiv werden und heute hat er es geschafft. Ich wollte mich an beiden rächen. Aus der riesigen Liebe zu Frau Fischer wurde riesiger Hass. Ich wollte, dass beide sterben, doch ich wusste nicht, wo ich Global finden konnte. Ich engagierte Daniel Crakow, dass er Frau Fischer Angst einjagen sollte und gab ihm ein hübsches Sümmchen Geld. Crakow jagte Frau Fischer durch den Park und vergewaltigte sie, doch sie hielt dicht. Irgendwann hörte er eine Männerstimme, die ihn verscheuchte. Als mir Crakow das berichtete wusste ich, dass ich jetzt handeln muss. Ich habe versucht, bei Frau Fischer einzubrechen, doch ihr zwei habt mich erwischt. Als ich nicht mehr verfolgt wurde zerstach ich die Reifen des Autos von Frau Schrödel aus Wut. Dann ließ ich Crakow einbrechen, doch auch sein Versuch, Frau Fischer zu töten gelang nicht. Dann nahm ich die Sache wieder selbst in die Hand. Als Kleber und ich im Überwachungswagen saßen schüttete ich ihm K.O.-Tropfen in seine Limonade. Dann brachte ich Frau Fischer um. Als ich das Haus nach Wertgegenständen durchsuchte, damit es aussieht wie ein Raubmord fand ich die Akten eines Detektivs, der Crakow beobachten ließ. Als ich den Namen des Detektivs las wurde ich wütend. Es war Dietmar Global. Ich hatte 2 Gründe für meine Wut: 1. Dietmar Global hatte mir meine Geliebte weggeschnappt und 2. Ich musste Crakow aus der Sache raushalten. Also fuhr ich zum Detektiv und ließ mir unter Drohung mit einem Brieföffner die Akten herausgeben. Dann erwürgte ich den Detektiv und nahm den Brieföffner mit nach Hause, denn solche Gegenstände brauchte man ja immer. Ich wusste gleich, dass ich nicht verdächtigt werde.
Schulz: Woher wusste Crakow eigentlich von den Akten des Detektivs?
Schneider: Was? Der wusste von den Akten und hat mir nichts gesagt?!
Frau Schrödel: Ich glaube, Crakow, Global und Frau Fischer haben zusammengearbeitet und wollten sie reinlegen, doch sie bringen ja gleich alle um! Übrigens: Crakow sitzt schon bei uns in der JVA. Sie auch demnächst.
Kleber: Du falsche Schlange!!!
Jetzt wurde Schneider abgeführt. Manfred Kleber bekam zwei Wochen Urlaub. Müller kam auch bald wieder aus dem Krankenhaus. Schneider wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Crakow bekam 8 Jahre und drei Monate auferlegt. Müller uns Schulz hatten zwei Tage frei und dann ging es wieder weiter mit ihren Fällen. Dass die Verschwörung von Schneider gegen Global und Frau Fischer mit zwei Leichen endete hätte keiner gedacht. Zum Glück wurden Crakow und Schneider zu langen Freiheitsstrafen verurteilt, dass es nicht mehr so schnell zu solch verzwickten Fällen kommt.