Das Geheimnis der schwarzen Rosen
Schulz wachte schweißgebadet auf. In seinen Träumen griffen lange, schwarze Schatten nach ihm. Die Kirchturmuhr schlug zwölfmal. Schulz blickte durch das Fenster. Alles war stockdunkel. Nur der Mond scheinte in das Schlafzimmer. Jetzt bemerkte Schulz einen langen verzogenen Schatten. Beide Hände griffen nach etwas. Schulz stockte der Atem. Plötzlich ging das Licht an. Frau Schrödel war es also. In der Hand hielt sie ein Glas Wasser. „Irgendwie bin ich gerade aufgewacht“, meinte sie. „Ich auch!“, gab Schulz zurück, der sich erst mal von seinem Schreck erholen musste. Müde pflatschte er auf sein Bett. Frau Schrödel stellte das Wasserglas auf ihren Nachttisch. Dann setzte sie sich auf das Bett. „Also ich bin fit! Willst du nicht auch jetzt schon aufstehen?“, fragte Frau Schrödel. „Okay“, stimmte Schulz zu. „Lass uns in den Whirlpool gehen, um aufzuwachen. Frau Schrödel verschwand noch einmal in der Küche. Schulz stieg die Treppen in den dritten Stock der Villa hinauf. Dann betrat er das Bad. Der Whirlpool wurde schon lange nicht mehr in Betrieb genommen. Schulz füllte das Wasser ein. Frau Schrödel kam gerade mit zwei Gläsern Wein in der Hand die Treppe hoch. „Auf unseren freien Tag“, verkündete sie und stellte sie auf den Tisch neben dem Whirlpool. Als das Wasser eingefüllt war drückte Schulz einen Knopf. Der Whirlpool begann laut zu surren. 5 Sekunden später wurde der Pool wieder ruhiger. Das Wasser wurde durch die vielen Löcher geblasen und alles sprudelte. Schulz und Frau Schrödel warfen ihre Schlafanzüge in den Wäschekorb und zogen sich Badesachen an. Dann setzten sich die Kommissare in den Whirlpool. Jetzt nahm Schulz ein Weinglas und reichte es Frau Schrödel. Dann nahm Schulz das andere. Gerade stießen Schulz und Frau Schrödel miteinander an als das Licht ausging und der Whirlpool aufhörte zu surren. Kein Wasser sprudelte mehr und die Kontrollleuchten gingen aus. „Stromausfall“, meinte Schulz. Gerade als Schulz aus dem Whirlpool ausgestiegen war ging das Licht wieder an und der Whirlpool surrte wieder. Auf dem Marmorboden lag eine schwarze Rose. „Ach du heilige Kackwurst“, meinte Schulz. Er merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Was ist denn?“, fragte Frau Schrödel. „Eine Todesrose liegt auf dem Boden!“ Im selben Moment ging die Türe auf. Frau Schrödel kreischte so laut sie nur konnte. Die Maske des „Wesens“, das jetzt eintrat sah aus, wie der Teufel persönlich. Das Wesen war komplett schwarz angezogen. Es hatte einen sehr langen schwarzen Mantel umgelegt. Seine Augen glühten. Kein Geräusch war mehr zu hören, außer dem gleichmäßigen Surren des Whirlpools. Frau Schrödel konnte nicht mehr schreien. Sie starrte das schwarze Wesen an. Es bückte sich und hob die schwarze Rose auf. Dann ging es auf Frau Schrödel zu und schenkte ihr die Rose. „Oh nein!“, flüsterte Schulz. Ruckartig drehte sich das Monster um. Jetzt blickte es Schulz direkt in die Augen. „Warte nur!“, krächzte es. Dann nahm es seine Hände aus den Taschen. Die blutroten Handschuhe sahen gruselig aus. Frau Schrödel betrachtete die Rose. Schulz wollte ihr ein Zeichen geben, doch das Monster würde ihm wahrscheinlich die Arme herausreißen, wenn er irgendetwas tun würde. Das schwarze Monster, das im Kopf von Schulz den Namen „Teufel“ bekam, kam immer näher. Mit einem Ruck packt es Schulz am Kragen und würgte ihn bis zur Bewusstlosigkeit. Frau Schrödel sprang auf das Wesen drauf, doch es warf Frau Schrödel herunter und verschwand mit Schulz. Als Schulz aufwachte hörte er ruhige Musik. Plötzlich wurde gesungen. Schulz öffnete seine Augen weit und blickte um sich. Dort standen 8 grässliche Wesen, die in jeder Hand eine Fackel hatten. Jetzt tanzten sie in einem Kreis um Schulz herum. Weitere 7 Wesen kamen. Jedes hatte schwarze Rosen in der Hand. Jetzt wurde Schulz mit den Todesrosen beworfen. Die Fackelwesen kamen immer näher. Schulz konnte nicht abhauen, da er an etwas festgebunden war. Jetzt wurden die Trommler lauter. Ein Wesen drängelte sich hervor. Es war wahrscheinlich der Guru dieser Sekte. Er las aus einem alten Buch etwas vor, das Schulz nicht verstand. Immer wieder sagte ein anderes Wesen etwas. Schulz bemerkte plötzlich , dass der Guru einen Altar vor sich hatte. Sollte der Polizeioberrat etwa geopfert werden? Als das Wesen aus dem Haus von Schulz war rannte Frau Schrödel sofort zum Telefon und rief Müller an. Danach rief sie im Präsidium an und erklärte alles. Nach dem Anruf kam Müller mit seinem Porsche an. Frau Schrödel setzte sich sofort in den Porsche. Dann erklärte sie Müller alles, was passiert war. Plötzlich starrte Müller in den Rückspiegel. Lautes Motorengehäule war zu hören. Ein schwarzer Volvo donnerte auf den Porsche zu. Er bremste nicht ab sondern fuhr direkt auf das Heck zu. Müller schaltete den Motor an und aktivierte die Automatikschaltung. Dann ging es los. Die Reifen von Müller quietschten und er fuhr auf die linke Straßenseite. Auf der Gegenspur blieb er nur kurz, denn ein Lastwagen kam auf ihn zu. Müller jagte seinen Porsche wieder nach rechts. Der Volvo kam auf ihn zu. Müller trat fester auf das Gaspedal. „Was ist denn das für ein verrückter?“, fragte Frau Schrödel. Müller antwortete: „Weiß auch nicht, ich weiß nur, dass der Volvo stark getunt ist. Der ist nämlich normalerweise nicht so schnell wie mein Porsche!“ Plötzlich bemerkte Müller, dass vor ihm ein langsamer Opel fuhr. Müller konnte aber nicht auf die Bremse treten, denn dann würde der Volvo in ihn hineinkrachen. Müller drückte auf die Dauerhupe. Überholen konnte er nicht, denn der Lastwagen zischte jetzt vorbei. Als der LKW endlich vorbeigefahren war trat Müller das Gaspedal fast durch. Der Porsche donnerte an dem Opel vorbei. Gleich hinterher kam der Volvo. „Na warte, kleines Volvochen, jetzt bist du gleich dran“, zischte Müller und bog links ein. Der Volvo kam hinterher. Müller fuhr in Richtung Autobahn. Frau Schrödel fragte: „Meinst du, du schaffst es?“ „Natürlich, den hänge ich schnell ab“, meinte Müller selbstsicher. Wenn es um heiße Verfolgungsjagden ging, war Müller fast nicht zu schlagen. Er kannte sich mit dem Auto besser aus, als mit seinem eigenen Haus. Müller trainierte 12 Jahre lang jede Woche 7 Stunden. Und mit seinem Porsche war er erst recht nicht zu schlagen. „Frank, ich weiß ja, ich darf sonst nicht in deinem Auto rauchen, aber bitte darf ich eine Zigarette rauchen“, bat Frau Schrödel ihren Kollegen. Müller zögerte kurz. „OK, bei der Aufregung, die du heute schon erlebt hast darfst du. Aber das ist nur eine Ausnahme“, verkündete er dann. Frau Schrödel zündete sich sofort eine Zigarette an. Müller musste gerade die Bremse fast durchtreten, denn eine sehr scharfe Rechtskurve lag vor ihm. Müller schaffte die Kurve gut, doch der Volvo geriet auf die Gegenspur. „Ich hab’s geahnt“, freute sich Müller. Sein Plan ging auf. Kurz vor der Autobahneinfahrt bog er scharf nach links ab. Der Volvofahrer war offenbar unkonzentriert und fuhr in die Autobahneinfahrt. „So ein Schwachkopf“, meinte Müller. Jetzt fuhr er schnell in Richtung Präsidium zurück. „Jetzt müssen wir alles über dieses rote Monster herausfinden“, verkündete Müller. „Opferst du deinen freien Tag?“, fragte Frau Schrödel. „Ja, wenn es um unseren Kollegen geht“, antwortete Müller. Frau Schrödel warf ihre Zigarette durch das Autofenster. Jetzt wollte Müller seiner Kollegin noch zeigen, zu was er fähig war. Als das Parkhaus des Präsidiums schon in Sichtweite war schrie er: „Festhalten!“ Er trat das Gaspedal durch und fuhr direkt auf die Kuppe zu, die ins Parkhaus führte. Mit einem Schlag riss es den Porsche in die Luft. Müller lachte. Plötzlich klatschte das Auto wieder auf den Boden. Müllers Hände rutschten vom Lenkrad. Frau Schrödel kreischte: „Pass auf!“ Müller griff wieder ans Lenkrad und sah schon die Parkhausmauer auf sich zukommen. Er trat die Bremse durch. Müller war schon mindestens 10 mal ins Parkhaus geschanzt, doch so extrem war es noch nie. Frau Schrödel wurde bei dem Bremsmanöver fast gegen die Scheibe geschleudert. Müller brachte den Porsche einen halben Meter vor der Mauer zum Stehen. Dann riss er das Lenkrad nach rechts. Er gab sofort Vollgas. Das Auto rutschte um die Kurve. Jetzt schaffte er es sogar noch in die Parklücke. Er und Frau Schrödel stiegen aus. Frau Schrödel war es ein bisschen schlecht geworden. Sie sah auch ein bisschen bleich aus. Als beide im Präsidium saßen und ihre Computer hochgefahren hatten zündete sich Frau Schrödel sofort eine Zigarette an, denn so konnte sie besser nachdenken. Frau Schrödel rief beim Staatsanwalt an, um sich über diese Typen zu informieren. Er meinte, es sei irgendeine Sekte, aber er wusste nicht welche. Bei Schulz wurde es knapper. Der Guru war fertig mit Lesen. Er trat zurück. Die Wesen mit den roten Köpfen schwenkten ihre Fackeln in der Luft herum. Dann verschwanden alle und Schulz wurde liegen gelassen. Es wurde langsam hell. Jede Minute kam Schulz vor wie eine Ewigkeit. Müller und Frau Schrödel fragten jeden im ganzen Präsidium. Keiner wusste etwas von der Sekte. Gerade als Müller wieder im Büro war klingelte das Telefon. Er nahm den Hörer ab und die Sekretärin des Staatsanwalts meldete sich. Sie erklärte Müller etwas über die Sekte. Auch über schwarze Rosen, die in dieser Satanssekte Todesrosen waren. Diese Sekte war unberechenbar. Wer nicht an diese Teufelsgestalten glaubte wurde drakonisch bestraft. Vor allem der Guru war ein sehr gefährlicher und skrupelloser Mann. „Woher wissen sie denn das alles?“, fragte Schulz. „Eine Freundin von mir ist in diese Sekte eingetreten. Seitdem habe ich nichts mehr mit ihr zu tun. Doch plötzlich bekam ich so einen Brief von ihr. Darin schrieb sie mir alles mögliche. Sie wollte aus der Sekte austreten, doch der Guru hielt sie davon ab. Ich konnte ihr damals auch nicht helfen. Seitdem habe ich den Kontakt zu ihr abgebrochen“, berichtete die Sekretärin namens Marianne Duisburg. „Aha, und was machen die mit einem, den sie verschleppt haben?“, bohrte Müller. „Ich weiß es nicht sicher. Aber ich denke, er wird geopfert“, antwortete Frau Duisburg unsicher. Bei dem Wort „geopfert“ schnürte es Müller fast die Kehle zu. „Frau Duisburg, unser Kollege Schulz ist in der Gewalt dieser Sekte! Was kann man für ihn tun?“, fragte Müller schnell. Frau Duisburg erschrak. „Der Bernd? Was hat der denn mit denen zu tun?“, fragte Frau Duisburg. „Das ist mir Wurst! Wie können Martina und ich ihn da rausholen?“, bohrte Müller. „Ich weiß es nicht, ihr könntet höchstens versuchen, das okulte Zentrum zu finden!“, gab Frau Duisburg zurück. „Was ist ein okkultes Zentrum?“, fragte Müller die Sekretärin. Gerade als sie antwortete kam Frau Schrödel herein. Sie fragte Müller, mit wem er telefonierte. Müller gab ihr ein Zeichen, sie solle ruhig sein. Frau Duisburg erklärte: „Das okkulte Zentrum ist der Mittelpunkt einer Sekte. Dort halten sich Guru und die Anhänger auf. Bei unserer Sekte heißt es Satansgewölbe! Es ist von außen nicht zu erkennen. Es könnte aussehen, wie ein normales Stadthaus. Das Satansgewölbe erkennt man nur von innen!“ Müller dachte scharf nach. Dann fragte er: „Gibt es irgend jemanden, der den Standort des okkulten Zentrums kennt?“ „Ich weiß es nicht!“, antwortete Frau Duisburg. Dann verabschiedete sie sich von Müller. „Wer war es denn?“, fragte Frau Schrödel. „Es war Frau Duisburg, sie hat mir jetzt alles über diese Satanssekte erzählt. Die sind unberechenbar...“, fing Müller an. Dann erklärte er Frau Schrödel alles mögliche. Bei Schulz sah es gerade eng aus. Nichts rührte sich. „Wollen diese Schwanzgeier mich etwa verdursten lassen?!“, fragte er sich. Er hatte einen riesigen Durst. Schulz wurde vor Wut knallrot. Plötzlich fiel ihm ein: Er hatte ja noch die Badehose an, als er verschleppt wurde. Er blickte an sich herunter. Er war angezogen wie ein Anhänger der Sekte. Schulz wusste alles Mögliche über diese Sekte. Er musste schon einmal gegen den Guru ermitteln. Er wusste haargenau in welcher Straße das okkulte Zentrum war. Er kannte sogar die Hausnummer. Er schaute sich seine Fesseln an. Plötzlich rannte jemand mir roter Maske auf Schulz zu. Er wurde langsamer. Dann warf er sich auf den Boden und fummelte an den Fesseln von Schulz herum. Jetzt gingen die Fesseln auf. „Laufen sie schnell weg!“, befahl eine Frauenstimme. Es war also eine Frau, die ihn befreit hatte. „Wer sind sie?“, fragte Schulz. Die Sektenfrau antwortete: „Egal, laufen sie weg bevor die anderen...“, jetzt wurde die Frau unterbrochen. Mindestens 20 Sektenanhänger stürmten auf sie und Schulz zu. Sie schrien etwas herum, doch Schulz konnte nichts verstehen. Er rappelte sich auf und rannte einfach los. „Jetzt sitzt er in der Falle“, hörte er eine Stimme rufen. Ehe sich Schulz versah klatschte er schon an eine Betonmauer. Durch den Aufprall fiel er zu Boden. Die Sektenanhänger schnappten ihn sofort. Er wurde in das „Satansgewölbe“ gezerrt. Was mit der Frau geschah, die ihn befreien wollte bekam Schulz nicht mehr mit. Als er aufwachte war alles dunkel. Schulz setzte sich blitzschnell auf und krachte mit dem Kopf gegen etwas. „Aua!"“ murmelte Schulz. Er griff über sich und bemerkte, dass er eine Holzplatte über dem Kopf hatte. Dann fuhr er mit den Händen die Umrisse ab. Er konnte daraus schließen, dass er in einer Kiste lag. Er hatte natürlich ein Ass im Ärmel. Er griff in seine Hosentasche und fummelte herum. „Irgendwo muss es doch sein...“, ging es ihm durch den Kopf. Doch er fand nichts. „Mist, die haben mir ja sogar das kleine Taschenmesser abgenommen“, fauchte er. Er hatte starke Kopfschmerzen. Trotzdem suchte er die Kiste nach dem Scharnier ab. „Ja!“, freute er sich. Er hatte das Scharnier gefunden. Er betastete es. „Keine Chance“, stellte er fest. Er rechnete nicht damit, dass Anhänger der Sekte nach ihm schauen würden. So kam es auch nicht. Schulz merkte, dass die Luft knapp wurde. Es war immer weniger Sauerstoff in der Luft. „Ich darf jetzt nicht das Bewusstsei...“, versuchte er sich zu ermutigen, doch plötzlich wurde er ohnmächtig. Der Sektenguru hatte die Kiste tatsächlich so gut isoliert, dass kein bisschen Sauerstoff eindringen kann. Innen drin ist sie zwar aus Holz aber außen ist die Kiste aus Stahl. Dazu hatten die Sektenanhänger noch die Möglichkeit, den Sauerstoff aus der Kiste zu saugen. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte Frau Schrödel aufgebracht. Müller antwortete nicht, sondern rannte sofort zum Telefon. Er rief beim Handyprovider von Schulz an. 8 Minuten später verkündete er: „Ich glaube, wir haben das okkulte Zentrum sehr schnell! Das Handy von Bernd wurde geortet. Die Sektengeier hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, es auszuschalten!“ Jetzt rannten beide Kommissare in den Porsche von Müller. Müller stellte das Navigationssystem ein und startete den Motor. Er ließ seinen Blick durch das Parkhaus schweifen, als er plötzlich einen schwarzen Volvo am Eingang sah. Müller fuhr langsam und unauffällig ein Deck höher. Doch der Volvofahrer hatte ihn gewittert. „Ich sitze in der Falle“, verkündete Müller. Die Kommissare hörten das Heulen eines Motors. „Hast du deine Waffe dabei?“, fragte Müller. „Ja, hab ich“, antwortete Frau Schrödel. Die weitere Vorgehensweise war sofort klar. Müller und Frau Schrödel sahen den Volvo, wie er den Anstieg ins nächste Deck hinter sich brachte. Müller und Frau Schrödel luden ihre Waffen. Dann stiegen sie aus und zielten auf den Fahrer im Volvo. „Aussteigen!“, schrie Müller. Der Fahrer des Volvo machte ein dämliches Gesicht. Dann gab er Vollgas und drehte seinen Volvo um. Er donnerte aus dem Parkhaus hinaus. Müller wendete seinen Porsche auch, doch der Volvo war nicht mehr in Sicht. Jetzt ließ er sich vom Navigationssystem leiten. Er bremste bei einem etwas abgelegenen Haus. „Dort wurde das Handy von Schulz zuletzt geortet. „Sollen wir ein S-E-K anfordern?“, fragte Frau Schrödel. „Nein, wir wissen ja noch gar nichts!“, antwortete Müller. Frau Schrödel stieg aus und klingelte an der Tür. Als der Mann an der Tür sie sah packte er sie und zerrte sie in den schwarzen Raum. Müller duckte sich, sodass der Mann, der sich jetzt umblickte ihn nicht sehen konnte. Als die Tür wieder geschlossen war rief er bei der Dienststelle an. Sie sollten schnellstmöglich ein S-E-K schicken. Dann nahm Müller seine Waffe und stieg aus. Er rannte einmal um das Gebäude. Es hatte keine Fenster. Am hinteren Teil war eine hohe Betonmauer mit einem Stacheldrahtzaun obendrauf. Dort konnte der Polizeioberrat nicht hinaufsteigen. Also ging er zur Tür. Er entsicherte seine Waffe und klingelte. Als die Türe aufging drohte er leise: „Eine falsche Bewegung und es knallt!“ Der Mann sah verwundert aus. Er nahm seine Hände hoch. Müller durchsuchte ihn kurz. Er hatte keine Waffen bei sich. „Rauskommen!“, befahl Müller kurz angebunden. Als der Mann nicht reagierte wollte Müller seiner Drohung Nachdruck geben als schon die Sirenen zu hören waren. Er blickte kurz in die eine Richtung. Das S-E-K war schon zu sehen. Der Mann im Eingang schnappte die Pistole von Müller und nahm den Polizeioberrat in den Schwitzkasten. „Du bist Geisel!“, fuhr er Müller an. Die S-E-K-Einheiten sprangen aus dem Transporter. Jede Einheit hatte ein Maschinengewehr in der Hand. Die Laser zeigten alle auf den Bedroher von Müller. „Wenn ihr mir was tut ist es vorbei mit eurem Kollegen!“, brüllte er. „Sie haben keine Chance!“, schrie eine S-E-K-Einheit. „Legen sie die Waffe weg!“, schrie der Einsatzleiter des S-E-K. Plötzlich machte Müller einen Pferde tritt nach hinten. Der Mann landete mit der Nase auf dem Boden. Müller schnappte sich seine Waffe. Der S-E-K-Einsatzleiter schnappte sich den Bedroher. Müller und der Rest stürmten das Gebäude. Alles war schwarz. Keine Person war zu sehen. „Hören sie auf!“, schrie Schulz. Doch die Anhänger der Sekte kamen mit ihren Fackeln immer näher. Schulz lag wieder auf dem Opferstein. Der Guru der Sekte gab den anderen ein Zeichen. Alle kamen mit ihren Fackeln auf Schulz zu. Der Guru lief kurz weg und kam dann wieder mit einer schwarzen Rose in der Hand. Er legte sie auf die Brust von Schulz. Die Fackeln kamen näher. Jetzt ging es los. Das T-Shirt von Schulz wurde ihm ausgezogen. Die schwarze Rose wurde erneut auf die Brust gelegt und dann angezunden. Schulz merkte, dass sie nach Spiritus roch. Plötzlich kam ein Strahl Wasser und erlosch die Rose. Ein Sektenmitglied hatte einen Wassereimer auf sie geschüttet. Der Sektenguru schnappte sich den Anhänger, der die Rose gelöscht hatte. Man hörte ein Kreischen. Offenbar war es eine Frau. Schulz wollte sich vom Opferstein losreißen, doch er schaffte es nicht. Nachdem der Guru die Frau auf den Boden geworfen hatte stürmte das S-E-K den Opfergarten. „Keine Bewegung!“, schrien die Einheiten den Guru an. Als der Guru auf dem Boden lag wurden die anderen Anhänger der Sekte festgenommen. Frau Schrödel befreite Schulz während Müller den Guru bewachte. Als alle Sektengeier Handschellen anhatten ging es ab ins Präsidium. Die Kommissare trafen sich noch einmal im Büro. Frau Schrödel rauchte eine Zigarette, Müller rief beim Staatsanwalt an und Schulz lag auf dem Sofa und schlief. Es war eine Ausnahme, dass er während dem Dienst schlafen durfte. Er hatte starke Kopfschmerzen. Müller und Frau Schrödel vernahmen zuerst den Guru: Müller: Also, fangen wir an. Ihre Personalien haben wir ja schon aufgenommen. Warum haben sie unseren Kollegen entführen lassen? Guru: Wir brauchten ein Opfer. Die teuflischen Dämonen verlangten nach einem Menschen! Müller: Und wieso haben sie gerade unseren Kollegen entführen lassen? Guru: Das war Zufall, dass wir ihn geschnappt haben. Frau Schrödel: Was passiert eigentlich jetzt? Sie haben ja nichts geopfert. Guru: Die Dämonen der Tiefe werden erzürnen und ihren Kollegen selbst holen! Müller: Haben sie schon einmal einen Menschen geopfert? Guru: Nein, das war das erste mal. Frau Schrödel: Wie sind ihre Helfershelfer denn in unser Haus gelangt? Guru: Das müsst ihr sie schon selbst fragen! Nachdem die Kommissare dem Guru noch ein paar Fragen gestellt haben vernahmen sie alle anderen Anhänger auch noch. Alle, die bei der Opferung mithalfen und der Guru kamen vor Gericht. Am nächsten Tag, als die Kommissare wieder fit waren besprachen sie den Fall noch miteinander. Frau Schrödel schrieb den Bericht und zog nebenbei eine Zigarette. Am Tage der ersten Verhandlung sagte Schulz gegen den Guru aus. Er bekam eine Freiheitsstrafe von 4 Jahren. An den weiteren tagen wurden die, die etwas mit der Entführung zu tun hatten verurteilt. Sie bekamen Freiheitsstrafen zwischen 2 und 5 Jahren. Als die Akten im Archiv waren und der Fall offiziell beendet war trafen sich die Kommissare mit dem Staatsanwalt und der Sekretärin bei Schulz im Partyraum. Alle stießen mit einem Glas Wein auf das Leben von Schulz an. Schulz erholte sich schnell von den Strapazen. Wie es mit dem Volvo weitergeht erfahrt ihr im nächsten Krimi!