Die düstere Wahrheit
Es war eine eiskalte Nacht. Schulz saß mit Frau Schrödel im Präsidium. Müller hatte frei. Frau Schrödel zündete sich eine Zigarette an. Die Kommissare ermittelten in einem Fall der Vergewaltigung. Ein Serientäter trieb sein Unwesen in der Stadt Freudenstadt. Bisher wurden 4 Frauen vergewaltigt. Die erste Frau berichtete von einem Mann, der sich als Kommissar ausgegeben hatte und die ganze Wohnung anschaute. Plötzlich wurde er dann aggressiv und vergewaltigte die Frau. Das zweite Opfer berichtete von einem GEZ-Mitarbeiter, der das gleiche Spiel trieb. Bei dem 3. und 4. Opfer war es ähnlich. Aber keine der Frauen konnte eine Beschreibung des Täters abgeben. Die Ermittlungen stockten. Der Täter hatte niemals eine Spur hinterlassen. Schulz und Frau Schrödel überlegten sehr intensiv. Dass es keine Spuren gab wunderte die Kommissare. „Wie kann man ein Verbrechen so dermaßen perfekt begehen?“, fragte Frau Schrödel. Darauf antwortete Schulz: „Ich weiß es auch nicht. Aber wir haben ja heute Nachtschicht. Vielleicht kommt der vermeintliche angestellte heute Nacht wieder. Vielleicht versucht er es auch mal bei Nacht. Zumindest ausgeschlossen ist es nicht.“ Um 3 Uhr wollten die Kommissare gerade das Büro verlassen, als sich die Leitstelle meldete. Über den Notruf wurde die Polizei in die Königsstraße gefordert. Ein weiteres Vergewaltigungsopfer rief am Schluss noch um sofortige Hilfe, als die Verbindung abbrach. Schulz fuhr mit Frau Schrödel in die Königsstraße. Nach Angaben der Leitstelle befand sich das Opfer in einem Rohbau. „Wir trennen uns, vielleicht ging der Täter ja zu weit und brachte die Frau um“, prophezeite Schulz. Er durchsuchte den Keller und Frau Schrödel das Dachgeschoss. Plötzlich wurde Schulz von hinten gepackt und herumgezerrt. Er kämpfte um seine Freiheit, doch er hatte keine Chance gegen den Täter. Der Kampf endete in einem schwarzen Transporter. Bernd Schulz lag hinten im Frachtraum. Er kam sich vor wie eine kaputte Glühbirne. Er wollte sich aufrappeln, doch er merkte, dass er an Händen und Füßen gefesselt war. Nach 5 Minuten wollte Frau Schrödel mit Schulz ins Präsidium fahren. Sie rief nach Schulz aber der kam nicht. Sie dachte, er würde schon noch kommen und setzte sich ins Auto und rauchte eine Zigarette. Als Schulz dann immer noch nicht kam wurde Frau Schrödel aufmerksam und lief zurück in den Rohbau. Sie rief oft nach Schulz. Doch niemand antwortete. Frau Schrödel warf ihre Zigarette weg und rannte die Kellertreppe hinunter. Sie zog die Waffe. Der Keller wurde von ihr durchsucht, doch niemand wurde entdeckt. Sie forderte die Spurensicherung und ein paar Einsatzwägen nach. Frau Schrödel machte sich viele Gedanken. Jetzt heulten die Sirenen. Die Spurensicherung kam angebraust und viele Kollegen kamen auch. Viele dachten sich schlimmes, da Schulz sehr beliebt war im Präsidium. Am meisten machte sich Frau Schrödel Sorgen. Schulz wurde gerade in einen Schall- und Luftschutzbunker geworfen. Der ahnungslose Schulz überlegte noch, wo er sich befinden könnte. Der Täter zeigte ihm einen Zettel: Du befindest dich hier in einem Luftschutzbunker ohne Sauerstoffzufuhr. Du kannst mir nicht entkommen! Der Täter fesselte Schulz noch und dann verschwand er. Hinter sich schloss er die Eisentüre. Dann ging das Licht aus. Schulz rappelte sich auf und konnte die Handfesseln lösen. Die Fußfesseln löste er dann auch. Er griff in seine Tasche und holte sein Handy heraus. Er wollte Frau Schrödel anrufen. „Scheiße, kein Empfang“, dachte er sich. Dann nahm er einen Ditrich und wollte die Türe aufmachen, doch der Ditrich fiel ihm leider aus der Hand. In der Dunkelheit konnte Schulz ihn nicht finden. Er suchte den Boden ab. Da fand er das kleine Ding. Der Polizeioberrat setzte ihn an der Türe an und versuchte sie zu öffnen, doch er hatte keine Chance. Die Türe war zu gut gesichert. Schulz setzte sich auf den Boden und schnappte sich eine Holzleiste, die er zufällig auf dem Boden sah. Er positionierte sich an der Türe. Wenn der Täter hereinkam wollte er ihm eine über den Schädel braten. Frau Schrödel saß mittlerweile mit Müller, der aus dem Schlaf gerissen wurde im Präsidium und sie stöberten in den Akten nach Feinden von Schulz. Frau Schrödel entdeckte die erste Spur in einer Ermittlungsakte. Ein Mann hatte einen Hass auf Schulz, da der Polizeioberrat vor drei Jahren in einem Fall des Menschenhandels ermittelt hatte. Der Bruder des Hassers war der Menschenhändler. Als die Polizei ihn mit einem S-E-K stellen wollte brachte sich der Bruder um. Nun gab Toni Garbor Schulz die Schuld an dem Tod seines Bruders. Frau Schrödel fuhr mit ihrem VW Golf zu dem Mann. Schulz fuhr mit einem Porsche. Frau Schrödel drückte die Klingel mit der Aufschrift „Garbor“. Toni Garbor öffnete ein Fenster und fragte: „Wer sind sie?“ „Ich bin Frau Schrödel, das ist mein Kollege Schulz, wir sind von der Kripo“, sagte Frau Schrödel. „Kripo? Was habe ich denn jetzt schon wieder gemacht?“, fragte der Mann genervt. „Wir wollen mit ihnen reden“, gab Müller zurück. Herr Garbor schloss das Fenster und öffnete die Türe. Die Kommissare traten in das Haus ein und setzten sich. „Wo waren sie heute Nacht zwischen 3 und 4 Uhr?“, lautete die Routinefrage, die Frau Schrödel stellte. „In meiner Stammkneipe, dem Tönzer Fass.“, antwortete Herr Garbor. „Wer kann das bezeugen?“, fragte Frau Schrödel. „der Barkeeper!“, antwortete Herr Garbor. Plötzlich stand seine ausgezogene Freundin in der Türe. „Schatzi, wann kommst du denn“, fragte die ausgezogene, hübsche Frau. „Jaja, ich komme gleich“, antwortete Herr Garbor, dem die Situation vor den Kommissaren sehr peinlich war. Die Kommissare verabschiedeten sich aber ließen sich erst noch die Adresse des Tönzer Fasses geben. Beide fuhren zum Tönzer Fass. Sie fragten den Barkeeper nach dem Mann, der eine markante Tätowierung am Arm hatte. Der Barkeeper konnte sich an keinen erinnern, der eine rote Schlange, die Feuer spuckte auf den Arm tätowiert. „Also war das Alibi gelogen“, schloss Müller aus der Aussage des Barkeepers. Die beiden fuhren noch einmal zu Herrn Garbor. Doch diesmal war er nicht anwesend. Müller öffnete die Haustüre mit einem Ditrich. Er und Frau Schrödel suchten jeden Raum ab. Hinter einer verschlossenen Türe lagen ein paar Bilder auf einem Tisch und ein paar Zeitungsartikel lagen auf dem Boden. Überall ging es um Schulz. Ein Bild hing an einer Dartscheibe. Alle anderen wurden entweder durchgestrichen oder wurden Beleidigungen herumgekritzelt. „Vielleicht haben wir jetzt den Täter. Plötzlich hörte Frau Schrödel, wie sich die Haustüre öffnete. Sie zog ihre Waffe und sprang auf den Gang hinaus. Herr Garbor stand mit zwei Kartons auf dem Flur. Frau Schrödel zielte mit der Waffe auf den Mann, der seinen Karton fallen lies. Er zog eine Waffe aus seiner Manteltasche und ballerte 5 mal. Frau Schrödel schrie noch und fiel zu Boden. Müller sprang aus seinem Versteck und schoss dreimal in die Luft. Herr Garbor erschrak so, dass er seine Waffe fallen ließ und sich auf den Boden warf. Müller warf ihm Handschellen zu, die sich der Mann selbst anlegte. Müller fühlte den Puls von Frau Schrödel. „Scheiße“, flüsterte er. Er ließ Herrn Garbor doch frei. Er war sichtlich geschockt über seine eigene Tat. „Scheiße, jetzt habe ich wahrscheinlich noch einen Mord am Hals“, dachte er sich. „Rufen sie einen Notarzt, schnell!“, brüllte Müller und leitete die Herz-Lungen-Wiederbelebung ein. Dann kam die Mund zu Mund Beatmung. Für Frau Schrödel sah es sehr schlecht aus. Der Notarzt kam gleich nach 6 Minuten mit einem Rettungswagen. Als er Frau Schrödel untersuchte rief er zu seinem Kollegen: „Holen sie bitte sofort einen Helicopter. Die Frau muss in eine Spezialklinik. „Wird sie durchkommen?“, fragte Müller geschockt. „Es sieht sehr schlecht aus“, antwortete der Notarzt und verabreichte Frau Schrödel eine Spritze. Es verging viel Zeit. Immer wieder brach der Kreislauf von Frau Schrödel zusammen. Das Projektil der Waffe traf sie direkt in dem Bauch. Der Helicopter kam an, doch Frau Schrödel war immer noch nicht transportsicher. Ein zweiter Notarzt kam sofort. Nach einer langen Zeit war die Polizeirätin endlich transportfähig. Der Helicopter brachte sie nach Tübingen in eine Spezialklinik. Müller schnappte Herrn Garbor. „Was sollte das?!!!“, brüllte Müller ihn an. „Ich dachte, ihr wollt mir irgend etwas antun. Ich habe nicht gleich gesehen, dass ihr Kommissare seid. Ich dachte an Einbrecher“, antwortete dieser stotternd. Müller dachte sich gleich, dass der Mann geistig behindert war. Er wurde ins Präsidium gebracht und ein Polizeipsychologe kümmerte sich um ihn. Bei Schulz wurde gerade die Türe geöffnet. Der maskierte Mann kam herein. Schulz schlug mit der Latte auf ihn ein. Doch der Täter rief nach einem weiteren, der Schulz dann packte und in eine Ecke warf. Er wurde erneut gefesselt, doch diesmal fester. Bei Frau Schrödel im Krankenhaus sah es schlimm aus. Der Kreislauf war wieder zusammengebrochen und die Ärzte kämpften um das Laben der Polizeirätin. Die Lage war ziemlich kritisch. Frau Schrödel hatte sehr wenig Überlebenschancen. Müller fragte Herrn Garbor mehrmals, nach dem Versteck von Schulz. Doch der gab nichts zu und leugnete es immer wieder. Müller war sehr wütend aber auch traurig. Er hoffte, dass Frau Schrödel durchkommen wird. Plötzlich kam ein Kollege aus dem Präsidium ins Vernehmungszimmer. In der Hand hielt er eine Videokasette. „Das solltest du dir ansehen. Da ist was interessantes drauf“, berichtete der Kollege. Auf der Kassette sah man Schulz, wie er auf dem Boden herumlungerte. Danach wurde ein Schild „Erstickungsgefahr“ gefilmt. Dann hörte man eine elektronisch stark verzerrte Stimme: 1 Million Dollar in einen toten Briefkasten, der sich hinter der Freudenstädter Kirche befindet legen. Versucht nicht uns hereinzulegen, denn eurem Kollegen könnte die Luft ausgehen. Er hat noch Luft bis übermorgen. Müller sah dies als einzige Chance. Er buchte 1 Million von Schulz’s Konto ab und legte sie in den toten Briefkasten, den e anfangs nicht fand. Er war sehr gut versteckt. Die Geldscheine waren natürlich registriert. Als Müller eine Stunde lang im Präsidium saß klingelte das Telefon. Es war eine verzerrte Stimme, die wie ein Roboter klang: „Vielen Dank für die Million. Ihr Kollege müsste bald bei ihnen eintreffen.“ Nach einer halben Ewigkeit kam Schulz in das Präsidium. Er war gleich beim Arzt, der ihn noch einmal durchcheckte. Der Polizeioberrat fragte sofort nach Frau Schrödel. Müller überbrachte Schulz die traurige Botschaft. Schulz machte sich große Sorgen. Er kannte den Weg vom Rohbau aus zum Versteck. Er führte Müller und ein S-E-K dahin. Es war ein abgelegenes Haus, unter dem es einen bombensicheren Luftschutzbunker gab. Es wurde gestürmt, doch das S-E-K fand nur ein weiteres Videoband auf dem wieder eine verzerrte Stimme erschien: „Na, seid ihr schon im Versteck angekommen, ihr Schlappschwänze? Wir sind natürlich längst weg. Wäre ja auch zu schön für euch gewesen.“ Das Videoband wurde zu den Tontechnikern gebracht. Nach einem Tag lagen die Ergebnisse vor. Die verzerrte Stimme war eindeutig von einer Frau. Mehr konnte man nicht feststellen, da die Stimme zu gut verzerrt war. Müller und Schulz fuhren noch einmal zur Wohnung von Herrn Garbor. Nun saß er ja in U-Haft in der JVA. Die Kommissare hatten den Zettel dabei, auf dem die Nummern der Geldscheine standen, die bezahlt wurden. Im Geldbeutel der Freundin von Herrn Garbor wurden ein paar der Scheine gefunden. Schulz rief bei ihr auf dem Handy an, sie solle zu ihrem Haus kommen. Nach 5 Minuten war sie da. Müller nahm sie fest und sagte: „Sie sind vorläufig festgenommen wegen Tatverdachtes der Freiheitsberaubung“. Dann wurde sie ins Auto geworfen. Auf dem Präsidium gestand sie die Tat nicht. Doch die Beweise lagen eindeutig. Sie reichten für einen Haftbefehl beim Staatsanwalt aus. Doch Staatsanwalt Gebauer glaubte an ihre Unschuld. Plötzlich spazierte Rechtsanwältin Andrea Berner in das Büro des Staatsanwaltes. Sie wollte unbedingt ein Gespräch. Der Staatsanwalt verabschiedete sich am Telefon von den Kommissaren und legte auf. Die Rechtsanwältin beteuerte die Unschuld von Herrn Garbor. Müller und Schulz standen vor dem Nichts. Müller schickte ein Trupp der Spurensicherung zum ehemaligen Versteck der Täter. Dann rief Schulz in der Spezialklinik von Tübingen an. Die Ärzte teilten ihm mit, dass es jetzt besser für Frau Schrödel aussehen würde. Sie hatte die Notoperation gut überstanden. Doch bei Bewusstsein war sie noch nicht. Die beiden Kommissare wussten nicht, wo sie anfangen sollten. Nach einem Tag kamen die Ergebnisse der Spurensicherung an. Im Bericht stand, dass ein blondes Haar gefunden wurde. Doch die Freundin von Herrn Garbor hatte rote Haare. Doch wie jeder weiß kann man Haare färben. Müller ließ einen DNA-Abgleich des gefundenen Haares und einem Haar von der Freundin von Herrn Garbor, die übrigens Mathilda Brühl hieß machen. Dann überlegte er, wer in Geldnot steckte und blondes Haar hatte. Ihm fielen nur wenige ein. Unter anderem eines der Vergewaltigungsopfer. Er besuchte das Vergewaltigungsopfer und ließ sich eine Haarprobe geben. Es war aber recht unwahrscheinlich, dass das Haar identisch mit dem im Versteck gefundenen ist. Müller ließ die Haare miteinander vergleichen. Es war identisch. Schulz hatte nun einen Verdacht. Er forschte nach Angehörigen der Frauen. „Hab ich’s mir nicht gedacht“, sagte Schulz. „Ich habe gleich gewusst, dass ich diese Frauen kenne. Von allen Frauen wurden Angehörige verurteilt. Alle habe ich mit meiner damaligen Kollegin gefasst“, sagte Schulz zu Müller. Plötzlich überfiel ihn Angst. Müller dachte an das gleiche. Er sagte: „Dann ist deine ehemalige Kollegin jetzt in Todesgefahr! Wo wohnt sie denn?“ Schulz gab die Adresse an und beide fuhren mit Müller’s Auto. Die ehemalige Kollegin, die übrigens Klara Schubert hieß war noch im Haus. Schulz berichtete von seiner Vermutung. Die Kommissare bauten Kameras in die Wohnung ein und fuhren noch einmal kurz zu sich nach Hause. Mit Schlafsäcken kamen sie wieder. Sie übernachteten bei Frau Schubert. Mitten in der Nacht wurde Schulz durch ein Krachen geweckt. Er weckte Müller und Frau Schubert auf. Die beiden Polizeioberräte zogen ihre Waffen und richteten sie auf die Türe. Vor dem Haus standen noch zwei Polizeistreifen, die auch aufmerksam wurden. Man hörte Schritte. Sie kamen immer näher auf Müller zu. Schulz schaltete seine starke Taschenlampe an und blendete einen der Täter. Es war eine Täterin. Die Täterin wurde auf den Boden geworfen. Die anderen befanden sich immer noch im Haus. Müller passte auf die bereits gefasste auf. Es war eines der Vergewaltigungsopfer. Es gab gar keine Vergewaltigung. Es war nur inszeniert, dass Schulz in den Rohbau kommt und das niemand Verdacht schöpft. Die ganze Sache war gut geplant. Doch die Frauen dachten, Schulz ermittele noch mit Frau Schubert. Sie wollten aus Rache beiden schaden und dazu noch einen dicken Batzen Geld kassieren. Die anderen Frauen wurden gestellt. Die letzte wurde von einem Polizisten aus einer Streife angeschossen. Der Notarzt verarztete sie. In der nächsten Woche saßen sie im Gericht. Die Frauen wurden zu jeweils 8 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Herr Garbor bekam 8 Jahre und 5 Monate Freiheitsstrafe. Frau Schrödel wurde nach einer langen Zeit wieder aus der Spezialklinik entlassen. Sie trug keine bleibenden Schäden durch den Schuss. Alle waren froh, den Täter gefasst zu haben. Der 34-jährige Bernd Schulz bekam eine Gehaltserhöhung. Alle freuten sich. Mantikor, der Hund von Frau Schrödel und Schulz bekam einen riesigen Knochen und auch er freute sich mit einem lauten Bellen.