Cobra
„Martina, bring mir bitte mal eine Limonade!“, schrie Polizeioberrat Schulz, der gerade seinen Rasenmäher um die Ecke hievte. Frau Schrödel brachte ihrem Dienstkollegen und auch Lebensgefährten eine Limonade. Schulz schaltete den Rasenmäher aus und trank die Flasche leer. Dann versuchte er, seinen Rasenmäher wieder zu starten, doch auch nach 20 Versuchen gluckerte der Motor nur. Der Polizeioberrat regte sich auf und öffnete den Tank. Er war leer. Schulz holte den Benzinkanister und tankte. Danach startete er den Rasenmäher. Endlich sprang er an. Gerade als Schulz in einer Ecke mähte knallte es und der Rasenmäher war aus. Plötzlich stieg eine riesige Stichflamme über dem Gerät auf. Schulz sprang ins Haus und schnappte einen der vielen Feuerlöscher. Langsam näherte er sich dem Rasenmäher und sprühte den Schaum auf das Gerät. Frau Schrödel kam nach mit einem Kohlendioxidlöscher. Nach kurzer Zeit war das Feuer gelöscht. Schulz näherte sich dem dampfenden Gerät und sah ein großes Loch im Zylinder. Es sah so aus, als hätte jemand mit dem Schlagbohrer hineingebohrt. Als der Rasenmäher abgekühlt war sah sich Schulz das Loch genauer an. Erst jetzt fiel ihm auf, dass in den Zylinder geschossen wurde. Schulz stutzte. Was sollte es bringen, einen alten Rasenmäher zu zerstören. Polizeioberrat Schulz stellte das Gerät weit weg von der Villa ab und ging dann ins Haus, in der die Luft durch blauen Rauch verdickt war. Frau Schrödel saß auf einem Stuhl vor dem Computer. Sie rauchte gerade eine Zigarette. Schulz öffnete das Fenster. Dann setzte er sich neben Frau Schrödel und schaute, was sie suchte. Doch sie suchte gar nichts. Sie sah nur nach, ob sie E-Mails bekommen hatte. Schulz stand wieder auf, rückte den Stuhl zurecht und sah wieder hinaus zum Rasenmäher. „Also eins ist klar, wir müssen die zwei Feuerlöscher auffüllen lassen und brauchen einen neuen Rasenmäher“, kam es aus Schulz heraus. „Das wird wieder teuer“, stöhnte Frau Schrödel. „Aber diesmal nehmen wir einen neuen Rasenmäher, keinen gebrauchten, denn du hast ja gesehen, wie lange gebrauchte brauchen, bis sie endlich angehen“, ratschlagte Frau Schrödel. „Bin ganz deiner Meinung“, stimmte Schulz zu. Frau Schrödel zog heftig an ihrer Zigarette und fragte: „Warum ist der Rasenmäher überhaupt explodiert?“ „Mein Rasenmäher ist nicht explodiert sondern wahrscheinlich implodiert!“, korrigierte Schulz. „Und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: Es wurde in den Zylinder geschossen“ „Aha, und woher kam der Knall, vom Schuss oder vom Rasenmäher?“, fragte Frau Schrödel weiter. „Das kann ich nicht sagen, denn es gibt ja auch Schalldämpfer. Wenn der Täter einen Schalldämpfer hatte war es der Rasenmäher der knallte, wenn der Täter keinen Dämpfer hatte war es die Waffe“, beantwortete Schulz die Frage. „Aber eins weiß ich auch noch nicht. Wer hat denn Freude daran, einen Rasenmäher, der eh schon 20 Jahre alt ist zu zerstören?“, war Schulz sich noch nicht im Klaren. Die beiden Kommissare schlossen die Fenster. Schulz warf noch einmal einen Blick auf den Verkohlten, früher einmal roten Rasenmäher, der immer noch auf dem Rasen stand, dann schloss er die gepanzerte Tür ab und ging mit seiner Freundin und Dienstkollegin ins Bett. Die drei Kommissare, Müller, Schulz und Frau Schrödel hatten nämlich Urlaub. Frau Schrödel trank mit Schulz noch einen Wein im Bett, dann schliefen sie. Müller hatte am nächsten Tag etwas besonderes: Ein Automobilslalomrennen. Deswegen stand er früh morgens auf und kontrollierte den Ferrari, mit dem er antreten wollte. Das Auto lief super. Um 11 Uhr war er am Start unter der Startnummer 23. Er kam eine Stunde früher und sah sich den engen Parcour mit den vielen Hütchen an. Als er an der Reihe war, wusste er, wo er besonders gut aufpassen musste. Müller pfiff mit quietschenden Reifen um die erste Kurve und fuhr durch die Hütchen. In einer Kurve hatte er zu viel Geschwindigkeit, dass er sich leicht drehte. Doch das glich er aus, indem er mit Vollgas durch eine lange Gerade brauste. An einem Wendepunkt ließ er seinen Ferrari so richtig driften und kehrte mit hoher Geschwindigkeit zum Ziel zurück. Mit knapp 300 km/h schoss er durch die Lichtschranke und kam erst weit danach zum Stehen. Seine Zeit wurde angesagt. Der Polizeioberrat und auch freizeitliche Rennfahrer musste warten, bis sein Platz auf einer Liste aushing. Müller war dritter von 239 Leuten. Er bekam einen großen Pokal, den er gleich in sein Regal, in dem schon einige weitere standen stellte. Bei Müller und Schulz verlief der Tag recht normal. Am Morgen bekam Mantikor, der Hund der beiden Kommissare sein Futter und Schulz ging mit ihm spazieren. Auch die restliche Urlaubswoche verlief normal. Als sich die Kommissare im Präsidium trafen berichtete zuerst Müller von seinem dritten Platz, dann berichtete Schulz über den Rasenmäher. Der Polizeioberrat machte sich keine Sorgen, denn er dachte, dass das nur ein blöder Scherz war. Die drei Kommissare hatten momentan keinen Fall, deshalb sortierten sie die ganzen Disketten und CDs, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hatten. Auf den ganzen CDs und Disketten waren alte Akten zu Fällen und andere geschäftliche Sachen. Als die Kommissare nach 2 Stunden fertig waren nahm sich Frau Schrödel erst einmal einen Kaffee. Der Kaffeeautomat surrte und als Müller das Geräusch hörte wollte er auch einen Kaffee. Die Kommissare saßen an ihren Schreibtischen und redeten miteinander. Plötzlich ertönte eine Stimme aus dem Funkgerät: „An alle Einheiten, Verfolgungsjagd auf der A81, ich wiederhole, Verfolgungsjagd auf der A81, dringend Verstärkung benötigt, A81 in Richtung Singen!“ Müller sagte schnell: „Wir fahren mit meinem Porsche!“ Die Kommissare wussten zwar nicht, um was es bei der Verfolgungsjagd ging, doch sie fuhren geradewegs auf die Autobahn. Frau Schrödel hatte das Verlangen nach einer Zigarette, doch im Auto von Müller durfte sie nicht rauchen. Nach kurzer Zeit sah man, wie sich ein Stau auf der Autobahn bildete. „So ein Mist“, knurrte Müller, der seinen Porsche um die Wagen lenkte. Schulz setzte schnell das Blaulicht auf. Als Müller im Stau gelandet war und von weitem schon andere Blaulichter sah war ihm alles egal. Er fuhr auf die Standspur und pfiff an dem Stau vorbei. Nach kurzer Zeit holte er die Wägen der Autobahnpolizei ein. Sie verfolgten einen gelben Transporter. Frau Schrödel sprach in den Funker: „Wie viele Männer sind im Zielwagen?“ „Es ist nur einer“, kam es heraus. Dann legte Frau Schrödel den Funker weg und konzentrierte sich auf den Transporter, der langsamer wurde. Plötzlich bog er in eine Ausfahrt. Müller konnte nicht mehr lenken und musste weiterfahren. „Verdammter Mist“, brüllte er und trat mehr auf das Gaspedal, als er plötzlich sah, dass ein Wagen auf der Standspur stand. Er war nicht mehr weit entfernt und Müller trat mit voller Kraft in die Bremse. Dank ABS driftete er nicht. Kurz vor dem Wagen blieb er stehen. Er konnte nicht vorbeifahren, da neben dem Polizeioberrat Stau war. Mit hochrotem Kopf stieg Müller aus und rannte vor zu dem Auto. Dort stand eine hübsche Frau, die in ihre Motorhaube blickte. Stickiger Qualm kam aus dem Motor. „Was ist denn mit ihnen passiert?“, fragte der Polizeioberrat, der seine Wut vergessen hatte. Die Frau schilderte ihm, was passiert war. Müller sah sich das Auto an. „Kolbenfresser“, diagnostizierte er den Wagen. Die Frau erschrak. „So ein Mist, ich muss doch noch nach Freudenstadt, zu einer Freundin“, regte sich die Frau auf. „Ich könnte sie mitnehmen“, schlug Müller vor. „Wer sind sie?“, fragte die Frau. „Mein Name ist Frank Müller, ich bin Polizeioberrat in Freudenstadt“, stellte sich Müller vor. Die Frau nahm das Angebot an. Ihr Auto ließ sie vom Abschleppdienst holen. Frau Schrödel hatte gerade eine Zigarette geraucht, als Müller mit der Frau zum Auto kam. „Wer ist denn das?“, fragte Schulz. „Ich heiße Lena Brenner und mein Auto hatte den Kolbenfresser. Herr Müller machte mir das Angebot mich nach Freudenstadt mitzunehmen“, stellte sich die Frau vor. Schulz funkelte Müller wütend an, doch der ignorierte es. Ihm war Frau Brenner vom ersten Moment an sympathisch. Als die Kommissare und Frau Brenner in Freudenstadt waren, fragte Müller: „Wo soll ich sie denn herauslassen, Frau Brenner?“ „Am Marktplatz bitte“, antwortete Lena Brenner. „Und noch etwas: Du kannst Lena zu mir sagen“, sprach sie. Als sich Müller von ihr verabschiedet hatte und sie außer Hörweite war fragte Schulz: „Was sollte das denn? Während dem Dienst, eine Frau mitzunehmen. Sind wir ein Taxiunternehmen?!“ Doch Müller ignorierte seinen Kollegen und sagte nur: „Lass mich doch“. Dann erkundigten sich die drei Kommissare, um was es bei der Verfolgungsjagd ging. Es ging um Diamantendiebe, die in ein Museum eingebrochen waren. Der Haupttäter fuhr alleine mit der Beute und dem gelben Transporter weg und lieferte seine Arbeiter der Polizei aus. Schulz beantragte die Übergabe des Falls auf das Dreierteam von Müller, Schulz und Frau Schrödel. Es wurde akzeptiert und die drei Kommissare hatten wieder einen Fall. Sie ließen sich die Akten bringen und lasen sich alles einmal durch. Frau Schrödel rauchte eine Zigarette und überlegte. „Ich würde sagen, wir vernehmen erst einmal die Komplizen des Täters“, schlug sie letztendlich vor. „Genau, das machen wir“, bestätigte Müller. Die Komplizen packten gleich aus. Sie verrieten ihren Boss, der sich „Cobra“ nannte. Er sollte die Beute in einem alten Bunker verstecken, der nahe von Ergenzingen lag. Schulz hockte sich in sein wieder einmal neues Auto, einen Audi A4. Müller setzte sich hinten hinein und Frau Schrödel neben Schulz. Schulz lenkte seinen neuen Wagen nach Ergenzingen. Er suchte und suchte nach dem Bunker. Frau Schrödel zog an einer Zigarette und ihr kam ein Geistesblitz: „Vielleicht gibt es diesen Bunker gar nicht!“ Doch Schulz fand ihn schließlich und alarmierte ein S-E-K. Doch kurz nachdem er telefoniert hatte sah er schon einen Hubschrauber, wie er von der anderen Seite des Bunkers startete. Schulz rannte in den Bunker, doch er war leer. Schulz dachte nach, ob er nicht einen Polizeihubschrauber besorgen sollte, doch er hatte keine Beweise, dass in dem Hubschrauber ein Diamantenräuber saß. Müller bestellte das S-E-K ab. „Das war mal wieder ein Schuss in den Ofen“, ärgerte sich Frau Schrödel. Die Kommissare bestellten eine Gruppe der Spurensicherung, die den Bunker unter die Lupe nahm. Spuren wurden keine gefunden. Auch keine Diamanten. Müller fragte noch einmal die Komplizen des Täters, doch sie wussten nichts von einem anderen Plan. Die drei Leute kamen in die JVA Freudenstadt. Die drei Kommissare hatten jetzt Feierabend. Während Schulz und Frau Schrödel früh ins Bett gingen, machte Müller einen Abstecher in einem Nobelrestaurant. Dort traute er seinen Augen nicht. Lena Brenner saß in einer Sitzecke. Müller fragte, ob er sich zu ihr hinsetzen durfte. Sie nickte. Offenbar war sie genauso erstaunt wie Müller. Müller mochte sie und sie mochte ihn. Beide aßen zusammen eine Platte mit Kaviar, Schwertfisch, Miesmuscheln, Austern, Lachs und einem japanischen Kugelfisch. Es schmeckte sehr gut. Doch als Müller die Rechnung sah vergrößerten sich seine Augen und er wurde ganz bleich. „Stimmt etwas nicht?“, fragte Frau Brenner. „Nein, nein“, antwortete Müller. „Sollen wir noch einen guten Rotwein bestellen?“, fragte Frau Brenner. Müller antwortete: „OK, einen Wein könnte ich jetzt vertragen“. Frau Brenner bestellte. Als sie aus dem Restaurant draußen waren zündete sich Frau Brenner eine Zigarette an. Sie zog einmal und fragte Müller: „Sollen wir uns morgen einmal bei dir treffen?“ „Natürlich“, antwortete Müller und gab ihr seine Adresse. Dann fuhr er nach Hause und schlief tief und fest ein. Er vergaß, seinen Wecker anzuschalten. Am morgen um 8 Uhr saßen Schulz und Frau Schrödel schon lange im Präsidium. „Wo bleibt denn der Frank?“, fragte Schulz. Frau Schrödel rief bei Müller auf dem Handy an. Er wachte auf und nahm ab. „Wo bleibst du denn?! Du hast schon seit 2 Stunden Dienst!“, machte Frau Schrödel ihn aufmerksam. Müller wurde mit einem Schlag wach und sah auf die Uhr. „So ein Mist“, fluchte er und legte auf. Nach zehn Minuten war er im Präsidium. Er sagte, sein Wecker hat nicht geklingelt, denn er wusste nicht warum er so spät kam. Heute rief die JVA bei Schulz an. Die Kommissare sollten sofort kommen. Die beiden fuhren mit dem Auto von Müller, der seine Reifen ordentlich zum Quietschen brachte. Der Porsche rollte schnell auf den Hof der JVA und Müller wollte bremsen, doch seine Bremse reagierte nicht. Er fuhr geradewegs auf die JVA los. „Was ist denn jetzt los?“, fragte er nervös und wich aus. Der Hof der JVA war aus Schotter. Müller hatte eine hohe Geschwindigkeit und konnte nicht bremsen, denn auch die Handbremse reagierte nicht. Er schaltete einen Gang herunter und stellte den Wagen quer. Eine riesige Staubwolke war um das Auto gehüllt. Müller brachte den Wagen direkt vor dem Eingangstor zum Stehen. „Glück gehabt“, stöhnte er. Dann lief er mit Schulz und Frau Schrödel in die JVA. Ihnen wurde mitgeteilt, dass einer der Komplizen des Haupttäters etwas wichtiges eingefallen war. „Was wissen sie noch?“, fragte Frau Schrödel. „Na ja, mir ist gerade eingefallen, dass Cobra sich gerne an einen bestimmten Ort zurückzieht. Der bestimmte Ort war in der Nähe beim Bodensee, in einer Fischerhütte. Die Kommissare Müller, Schulz und Frau Schrödel riefen einen Abschleppdienst für den Porsche von Müller und liefen zum Bahnhof. Frau Schrödel ging noch einmal zum Zigarettenautomat und zog sich eine Schachtel heraus als ein Mann sie plötzlich schnappte. Sie schrie, sodass alle sie sahen. In der Ferne sah man den Zug und Frau Schrödel wurde immer näher ans Gleis geschubst. Doch es war zu spät. Frau Schrödel fiel aufs Gleis. Schulz war ihr entgegengerannt, sprang auch aufs Gleis und rollte sie mit einem Schlag zur Seite. Es tat zwar weh, aber kurz darauf bretterte der Zug an den zweien vorbei. Frau Schrödel blieb bis auf ein paar Kratzer unverletzt. Müller hatte in der Zwischenzeit schon den Zugschubser geschnappt. Der Lokführer des Zuges kam aus seinem Zug heraus und war leichenblass. „Ist etwas passiert?“, fragte er beängstigt. „Alles OK!“, antwortete Schulz ganz außer Puste. Dann half er Frau Schrödel auf und sie standen wieder an den Bahnhof. Schulz rief einen Kollegen an, der einen Polizeiwagen brachte. In der Zwischenzeit fragte Müller den Mann aus:
Müller: Wer sind sie?
Mann: Ich bin nicht der, den sie suchen!
Müller: Ich habe gefragt wer sie sind und dann will ich einen Namen hören!!!
Mann: Ich bin Markus Erik, aber ich bin nicht der Täter!
Müller: Was? Sie sind nicht der Täter? Ich habe sie gesehen, wie sie meine Kollegin auf’s Gleis warfen! Was wollen sie mir da wieder für einen Bären aufbinden?!
Mann: Ja, OK, ich habe ihre Kollegin heruntergeworfen. Aber man hat mich dafür angestiftet. Mit einer Million Euro. Stellen sie sich das einmal vor, 1 Million!!!
Müller: Ich weiß gut, wie viel eine Million ist, aber auch 100 Millionen geben ihnen nicht das Recht hier fast jemanden umzubringen. Also sie müssen sich vor Gericht wegen versuchten Mordes verantworten!
Mann: Ja OK, aber ich kann sie zu dem Mann, der mir eine Million zahlt führen! Dann haben sie den wahren Täter!
Müller: Wer hier der wahre Täter ist, das entscheide ich und momentan sieht es nicht gut für sie aus!
Jetzt hörte man schon einen Polizeiwagen kommen. Als er da war und der Täter eingestiegen war, war Frau Schrödel ein bisschen beruhigt. Die drei Kommissare quetschten sich in den Wagen. Vorne saß Schulz, der Boss des Dreierteams. Hinten links saß Frau Schrödel, daneben, in der Mitte Schulz und am rechten Rand saß Herr Erik. Zur Beruhigung des Vorfalls zog Frau Schrödel zwei Zigaretten. Die Luft im Auto war stickig. Im Präsidium wurde Herr Erik gleich ins Büro der Kommissare genommen. Die Aussagen wurden zu Protokoll genommen. Plötzlich klingelte das Handy von Herr Erik. Es zeigte an: Nummer unterdrückt. Er meldete sich. Kurz danach drückte er auf die Lautsprechertaste. „Hallo Markus, hast du die Kommissarin vor den Zug gebracht?“, fragte eine tiefe Stimme aus dem Hörer. Schulz schrieb einen Zettel und zeigte ihn Erik. Der las es und antwortete: „Ja, das habe ich. Wann kriege ich die Million?“ Plötzlich krachte es in der Leitung. Der Täter hatte offenbar aufgelegt. Herr Erik wusste nicht, was das bedeutete. Vielleicht wusste der Mann am Ende der Leitung etwas davon, dass Frau Schrödel gar nicht tot war. „Wie heißt eigentlich der Mann, der ihnen die Million anbot?“, fragte Frau Schrödel. „Ich weiß es nicht aber er nannte sich immer Cobra“, antwortete Erik. Dann verabschiedete er sich und zwei Polizisten nahmen ihn entgegen. Frau Schrödel konnte es kaum glauben. Man konnte durchaus denken, dass der Diamantenraub etwas mit dem Auftraggeber des Zugschubsers zu tun hatte. „Also gehen wir noch einmal durch. Cobra beauftragt seine Bande mit dem Museumseinbruch. Sobald die Diamanten in seinem Kofferraum verstaut sind haut er ab und ruft eigenhändig die Polizei, die die Komplizen dann schnappt. So hat er die einzigen, die wissen, wo das Geld sich befindet hinter Schloss und Riegel gebracht. Dann merkt er, dass wir hinter ihm her sind und will anfangen, uns zu vernichten. Er bietet seinem weiteren Komplizen 1 Million Euro, damit er Martina vor den Zug schubst. Doch es klappt nicht. Wahrscheinlich weiß Cobra schon, dass der Auftrag nicht ganz ausgeführt wurde. Entweder nimmt er die Sache jetzt selbst in die Hand oder holt er einen neuen Komplizen. Auf jeden Fall wird er Herrn Erik sofort bei uns verpfeifen, denn er kann ja nicht wissen, dass wir ihn schon haben. Cobra wird uns zum Geldübergabeort lotsen, denn er denkt wahrscheinlich, dass Erik noch kommt. So können wir dann auch die Telefonnummer ermitteln und das Telefon finden. Wenn er uns zum Übergabeort gelotst hat, will er unbedingt, dass wir Erik schnappen“, fasste Schulz zusammen. „Und die Million hätte Erik sowieso nicht bekommen“, vermutete Müller. Der einzige Anhaltspunkt der Kommissare war die Übergabe. Sie wollten gerade in die JVA fahren, um Erik einen Besuch abzustatten als Müller wieder an sein Auto dachte. „Ich glaube, bei meinem Auto sind die Bremsleitungen manipuliert“, vermutete er. „Jetzt fällt es mir ein, Neulich wurde auf meinen Rasenmäher geschossen, ich glaube, dass der Schuss mich treffen sollte“, fiel es Schulz ein. „Also will Cobra uns allen schaden“, vermutete Frau Schrödel. „Nein, denn bei dem Vorfall mit dem Rasenmäher hatten wir den Fall noch gar nicht angenommen“, korrigierte Schulz. Dann stiegen die drei Kommissare in den Audi von Schulz und fuhren in die JVA. Dort fragten sie Erik, wo der Übergabeort für die Million sein sollte. Er gab den Ort bekannt: Es war eine abgelegene Waldhütte. Die Zeit war noch nicht bekannt. Die Kommissare fuhren wieder ins Präsidium. Müller inspizierte sein Auto. „Bremsleitungen wurden durchgezwickt“, bestätigte sich seine Vermutung. Er ließ sein Auto abschleppen. Dann setzte er auch sich ins Präsidium. Auf dem Anrufbeantworter war eine Nachricht. Müller klickte auf die Taste, zum abspielen. Eine bekannte Stimme kam hervor: „Hallo süßer, treffen wir uns heute Abend wieder im Restaura...“ Müller drückte ganz schnell auf die Stop-Taste. Doch zu spät. Frau Schrödel fragte: „Mit wem triffst du dich denn?“ „Nicht wichtig, ich denke wir reden jetzt besser über unseren Fall und unsere weiteren Vorgehensweisen“, wollte Müller das Thema ablenken, doch Frau Schrödel blieb hartnäckig. „Ja, OK, ich treffe mich mit Frau Brenner. Aber das ist nichts ernstes, nur ein Treffen“, gab Müller zu. Jetzt ließ Frau Schrödel locker., Sie zündete sich eine Zigarette an. Dann fragte sie: „Wie werden wir weiter vorgehen?“ „Wir werden diese Waldhütte auf jeden Fall einmal unter die Lupe nehmen“, sagte Schulz. „Ich stimme dir zu, das wäre aufschlussreich“, sagte Müller, der froh darüber war, dass es ein anderes Thema gab. Die Kommissare wollten gerade gehen als das Telefon klingelte. Schulz nahm ab. „Bin ich hier richtig bei der Kripo Freudenstadt?“, fragte eine Männerstimme. „Ja, sie sind richtig“, antwortete Schulz. „Also, ich konnte beobachten, wie ein Mann namens Markus Erik eine Polizeirätin vor einen Zug geworfen hatte. Das war Mord!“, kam es aus dem Hörer. Schulz stellte den Lautsprecher an und winkte die anderen beiden zu sich heran. „Was passiert jetzt mit diesem Typ?“, fragte der Mann am anderen Ende der Leitung weiter. „Er muss sich vor Gericht verantworten“, antwortete Schulz. „Wer sind sie eigentlich?“, fragte er. „Das kann ich nicht sagen, ich will anonym bleiben, da man mich sonst vielleicht auch noch umbringt“, antwortete der Mann. Dann legte er auf. „Ich glaube das war Cobra“, vermutete Frau Schrödel. Dann fuhren sie zu dem Ort andem die Waldhütte stand. Doch dort stand gar keine Waldhütte. „Dann hat uns dieser Erik reingelegt“, knurrte Müller wütend. „Nein, ich glaube eher, dass Cobra Erik hereingelegt hat“, glaubte Schulz. Die Kommissare fuhren wieder ins Präsidium. Frau Schrödel schrieb den Bericht zu dem Fall. Schulz hockte da und überlegte. Dann ließ er seinen Blick über die Uhr schweifen. „18:50, wir haben schon Feierabend“, verkündete er. Dann fuhren die Kommissare heim. Müller traf sich am Abend mit Frau Brenner. Erst waren sie bei sich, dann gingen sie wieder in das Restaurant, indem sie schon gestern waren. Müller hatte vergessen, seinen Dienstanzug auszuziehen, deshalb hatte er seine Waffe noch dabei. Er hoffte, dass keiner sie sehen würde. Im Restaurant aßen Frau Brenner und Müller wieder die gleiche Fischplatte. Diesmal bezahlte Frau Brenner. Als beide aufstanden um zu gehen wurde die Türe aufgerissen und drei maskierte Männer mit Maschinengewehren stürmten herein. Einer davon brüllte: „Überfall!!! Alle machen was ich sage, sonst wird Blut vergossen!“ Dann steuerte einer der Täter die Kasse an und gab dem Kassierer einen Sack. „Alles Geld da rein!!!“, brüllte er. Müller stand mit Frau Brenner in einem Winkel, an den kein Täter blicken konnte. Ganz langsam griff er in seine Mantelinnentasche und zog seine Waffe. „Du gehörst auch zu den Räubern?!“, fragte Frau Brenner verängstigt. „Nein, ich gehöre zu den Guten“, sagte Müller, dann lud er seine Waffe. Er zielte auf die Lampe und schoss. „Getroffen“, flüsterte er, als alles dunkel war. „Woher kam dieser Schuss?“, fragte einer der Täter. „Hat einer von euch geschossen?“, fragte er seine Komplizen wütend. Als beide verneinten sagte er: „Durchsucht jeden Winkel, irgend jemand hat hier eine Waffe“, brüllte er herum. Drei Lichter von Taschenlampen wurden angemacht. Plötzlich kam ein Lichtkegel auf Müller. Er richtete seine Waffe auf den Lichtkegel und bedeutete dem verdutzten Räuber still zu sein, doch der schnappte sein Maschinengewehr und brüllte: „Da ist er!“ Müller schoss ein paar mal in die Luft und versteckte sich unter einer Sitzbank. Die Täter durchkämmten das Restaurant, denn sie hatten Müller aus dem Blickfeld verloren. „Scheiße!“, brüllte einer nach kurzer Zeit, „Ich glaube, der ist nicht mehr im Restaurant!“ Dann hörte man ein Klimpern von Münzen. Frau Brenner war immer noch verdutzt. Als Müller vorher gesehen wurde, sah keiner der Täter, dass sich Lena Brenner auf die Toilette verzogen hatte. Als die Täter weg waren rannte Müller auf’s Klo und rief: „Lena, komm her!“ Sie kam. Dann rannte er mit ihr in seinen Porsche und sah, wie die Täter davonfuhren. Er startete seinen Wagen und fuhr ihnen hinterher, ohne sie aus den Augen zu lassen. Es war viel Verkehr, deshalb musste Müller wohl oder übel das Blaulicht aufsetzen. Frau Brenner fragte: „Ist es nicht zu gefährlich, die Typen zu verfolgen?“ „Nein“, antwortete Müller. Dann griffe er zum Funker. Er meldete der Leitstelle, was passiert war und rief Verstärkung. Dann rief er bei seinen Kollegen Schulz und Frau Schrödel an. Nach 8 Minuten sah man schon mehrere Blaulichter flackern. Das Auto der Räuber wurde schneller. Müller auch. Die Sirene heulte und heulte. Die Täter versuchten Müller abzuhängen, doch in keiner Kurve schafften sie es. Vielleicht waren die Täter zu ungeschickt oder Müller zu geschickt. Müller funkte noch einmal zu der Leitstelle: „Brauche dringend Verstärkung von der Autobahnpolizei, Räuber flüchten auf die A81!“ Eine kurze Antwort kam, dann musste Müller bremsen, denn es ging auf die Auffahrt zu. Die Täter bremsten auch. Auf der Autobahn ging es wieder mit Highspeed los. Müller warf einen Blick auf die Tankanzeige. „Glück gehabt“, murmelte er. Frau Brenner zündete sich eine Zigarette an. Müller wollte es ihr verbieten, doch er konnte nicht viel sagen, da er sich konzentrieren musste. Mittlerweile trat er das Gaspedal fast durch. Die Täter waren noch im Visier. Plötzlich erblickte er blaue Lichter hinter sich. Es war die Autobahnpolizei. „Na endlich“, dachte er sich. Dann trat er das Gaspedal ganz durch. Der Motor heulte auf und Müller wurde immer schneller. „Und das Auto kannst du noch kontrollieren?“, fragte Frau Brenner, die gerade heftig an ihrer Zigarette gezogen hatte. „Es ist zwar nicht leicht, einen Wagen mit knapp 300 km/h zu kontrollieren, aber es geht mit jahrelangem Training“, antwortete Müller, der sich nur auf das Auto konzentrierte. Das Auto der Täter kam immer näher. Jetzt kam es darauf an, sie zu überholen. Schulz, der mit Müller nicht mithalten konnte funkte wieder der Leitstelle, dass sie eine Sperrung der Autobahn organisieren sollte. Dazu beantragte er, ein Nagelband zu legen. Die Leitstelle schickte ein paar Wägen auf die A81. Schulz warnte seinen Kollegen vor. Müller fragte, wo das Nagelband sein wird. Er bekam die Daten, dann wurde er langsamer. „Was ist denn jetzt los, willst du die Täter nicht mehr kriegen?“, fragte Frau Brenner. „Doch, aber wenn ich noch eine Weile fahre sind meine Reifen kaputt, da die Polizei ein Nagelband legt. Müller fuhr am Rande der Autobahn. Am Rand konnte er am Nagelband vorbeifahren. Plötzlich sah er, wie das Auto der Täter Funken schlug. „Ja“, jubelte er und gab Gas. Als er am Nagelband vorbei war gab er Vollgas. Das Auto der Täter wurde langsamer. Sie kapierten, dass sie verloren hatten. Doch als sie ausstiegen hagelte es Schüsse. Frau Brenner verkroch sich unter ihrem Sitz. Müller duckte sich. Die Autobahnpolizei kam auch zu dem Ort, andem Müller war. Müller konnte unverletzt aus seinem Wagen herauskommen. Er nahm seine Waffe und versteckte sich hinter seinem Auto. Er ballerte zweimal auf einen Täter, doch der Polizeioberrat merkte bald, dass der Mann schusssichere Westen hatte. Es wurde immer weiter geschossen. Das Auto von Müller wurde zusammengeballert. Plötzlich sah man 3 Polizeihubschrauber landen. Daraus kamen zahlreiche S-E-K-Einheiten, die die drei Räuber attackierten. So nahm die Schießerei doch noch ein glückliches Ende. Frau Brenner kam aus dem Wagen heraus und stellte sich neben Müller. Schulz und Frau Schrödel sahen das. Sie kamen zu ihrem Kollegen und begrüßten ihn und Frau Brenner. Frau Brenner stellte sich vor und die Kommissare stellten sich auch vor. Die Täter wurden geschnappt. Ein paar Kollegen übernahmen den Fall, denn Frau Schrödel, Müller und Schulz hatten ja schon einen. Die Kommissare fuhren nach Hause. Frau Brenner übernachtete heute bei Müller. Am nächsten Morgen fuhr Müller sie nach Hause und kam dann zum Dienst. „Hast du dir eine Freundin aufgegabelt?“, fragte Frau Schrödel. „So kann man sagen“, antwortete Müller. Dann überlegten sie, wie sie vorgehen könnten. Als erstes wollten sie alle Akten zu beendeten Fällen durchsuchen. Vielleicht würden sie den Namen Cobra finden. Doch kein Ergebnis. Plötzlich knallte es. Es war ein Schuss. Es folgte ein weiterer. Müller, Schulz und Frau Schrödel reagierten schnell und warfen sich auf den Boden. „Woher kam der Schuss?“, fragte Müller. „Ich glaube von dort drüben“, antwortete Frau Schrödel und zeigte auf ein Loch in der Scheibe. Jetzt kamen noch ein paar Schüsse. Schulz nahm seine Waffe und schaute aus dem Fernster. Er duckte sich permanent. Endlich konnte etwas im Gebäude gegenüber erkennen. Ein Mann mit Pistole stand hinter dem Fenster. Schulz schoss einmal in die Luft und brüllte durch ein Megafon: „Waffe runter!!!“ Der Täter schoss weiter. Schulz ballerte geduckt in das Fenster und traf, denn plötzlich hörte der Schusshagel auf. Alle drei Kommissare rannten in das Gebäude, brachen die Tür auf und fanden einen verwundeten Mann. Er überlebte. Beim Gerichtsverfahren gestand er, dass er Cobra war und die Bremsleitungen bei Müller manipuliert hatte. Er gab auch zu, Herrn Erik engagiert zu haben, um Frau Schrödel zu töten. Er hatte auch auf den Rasenmäher geschossen. Cobra wurde zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt. Müller’s Auto wurde repariert. Was wurde eigentlich aus ihm und Frau Brenner? Die beiden liebten sicgh seit dem ersten Blick und trafen sich oft. Frau Schrödel und Schulz kauften sich einen neuen Rasenmäher. Alle drei waren froh, dass Cobra hinter Schloss und Riegel war.